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Archivbild: Ein ausgebrannter Bus in Abuja Archivbild: Ein ausgebrannter Bus in Abuja  (AFP or licensors)

Konflikt in Nigeria: Wirtschaftlicher Niedergang und Gewalt

Die gewaltsamen Konflikte im Nordosten Nigerias haben nicht nur wirtschaftliche Auswirkungen, sondern tragische Folgen vor allem für Kinder. Darauf weist Das Kinderhilfswerk UNICEF bei der Vorstellung einer Studie hin, in der die Folgen der andauernden Auseinandersetzungen aufgelistet werden. So seien derzeit etwa 2,6 Millionen Menschen auf der Flucht, während eine Million Kinder nicht in die Schule gehen kann.

Die Studie zeigt, wie Gewalt und schwere Verstöße gegen Kinder zu einem tragischen wirtschaftlichen Niedergang geführt haben, von dem nicht nur die Konfliktregion, sondern das ganze Land betroffen ist. Den Ergebnissen zufolge sei die nigerianische Wirtschaft im Jahr 2021 um 2,5 Prozent kleiner gewesen, als sie es ohne den Konflikt gewesen wäre, was einem Gesamtverlust von etwa 100 Milliarden Dollar in den letzten zehn Jahren entspricht. Darüber hinaus sind derzeit schätzungsweise 2,6 Millionen Menschen auf der Flucht, und etwa eine Million Kinder haben aufgrund des Konflikts die Schule verpasst.

Cristian Munduate, UNICEF-Vertreter in Nigeria, sagte zu dem Bericht: „Die gesammelten Daten machen eine erschütternde Realität deutlich. Es handelt sich nicht nur um ein lokales Problem; die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen dieses Konflikts sind landesweit und darüber hinaus zu spüren. Die größere Tragödie sind jedoch die Auswirkungen auf unsere Kinder - ihre unterbrochene Ausbildung und die Verletzung ihrer Grundrechte sind Verluste, die nicht beziffert werden können.“

„Die größere Tragödie sind jedoch die Auswirkungen auf unsere Kinder - ihre unterbrochene Ausbildung und die Verletzung ihrer Grundrechte sind Verluste, die nicht beziffert werden können“

Munduate wies auch auf die potenziellen langfristigen Folgen des anhaltenden Konflikts hin: „Obwohl wir davon ausgehen, dass die Auswirkungen des Konflikts in den nächsten zehn Jahren abnehmen werden, muss die nigerianische Wirtschaft immer noch mit großen kumulativen Verlusten von bis zu 200 Milliarden US-Dollar rechnen. Die Auswirkungen dieses langwierigen Konflikts könnten die Wirtschaft daran hindern, ihr volles Potenzial auszuschöpfen, und damit den künftigen Wohlstand des Landes gefährden.“

Munduate forderte ein rasches und gemeinsames Handeln zur Beendigung des Konflikts und betonte: „Die Zeit zum Handeln ist jetzt gekommen. Die Zukunft unserer Kinder und das wirtschaftliche Wachstum unseres Landes stehen auf dem Spiel. Wir müssen dem Frieden und dem Schutz der Rechte der Kinder Vorrang einräumen, um Nigeria eine bessere Zukunft zu sichern.“

(pm – cs)

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06. September 2023, 15:08