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Patriarch Rai feiert die WJT-Messe in Bzommar Patriarch Rai feiert die WJT-Messe in Bzommar 

Libanon feiert seinen eigenen Weltjugendtag

Wegen der schweren Staats- und Wirtschaftskrise war es Jugendlichen aus dem Libanon kaum möglich, zum Weltjugendtag nach Lissabon zu reisen. Darum hat die libanesische Kirche ihren eigenen WJT durchgeführt.

Das Programm des Ereignisses, das hauptsächlich auf dem Gelände des armenisch-katholischen Patriarchatsklosters Unserer Lieben Frau von Bzommar ausgerichtet wurde, orientierte sich am Lissaboner Vorbild. Mehr als 1.500 junge Leute nahmen vom 3. bis 6. August an Katechesen, Bildungsworkshops, Gottesdiensten und Feiern teil. „Dies ist ein Weg, unseren jungen Menschen Hoffnung zu geben“, sagte der syrisch-katholische Bischof Jules Boutros, geistlicher Leiter des Weltjugendtags im Libanon.

Der Libanon leidet unter einer lähmenden wirtschaftlichen, sozialen und politischen Krise; der Alltag ist von Verzweiflung geprägt. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung sind in der einstigen „Schweiz des Nahen Ostens“ in Armut gestürzt. Seit 2019 hat die Landeswährung, das Libanesische Pfund, 98 Prozent seines Wertes verloren. Darüber hinaus herrscht inmitten politischer Machtkämpfe ein Vakuum im Präsidentenamt.

Bzommar
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300 Freiwillige, zwölf Klöster als Herbergen

Angesichts der Krise schlug die Organisation „Kirche in Not“ den Patriarchen und Bischöfen einen Weltjugendtag im Libanon vor; das französische katholische Hilfswerk „L'Œuvre d'Orient“ half ebenfalls bei der Finanzierung. Ein Team von 300 jungen Freiwilligen aus allen katholischen Riten sorgte dann dafür, die Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Zwölf Klöster in der malerischen Region Keserwan auf dem Libanonberg, etwa 35 Meilen nordöstlich von Beirut, beherbergten die jungen Leute, die nach Altersgruppen aufgeteilt waren und aus allen Regionen des Libanon und verschiedenen katholischen Riten stammten.

„Ihr seid die Kraft der Erneuerung in der Kirche, der Gesellschaft und im Staat“

Am 4. August, dem dritten Jahrestag der katastrophalen Explosion des Beiruter Hafens im Jahr 2020, die als eine der größten nichtnuklearen Explosionen in der Weltgeschichte gilt, beteten die Jugendlichen am Marienwallfahrtsort Harissa den Kreuzweg. Dabei bezogen sie die Anliegen auf die Opfer der Explosion, ihre Familien und alle Verletzten und noch Leidenden.

Kardinal Bechara Rai, Patriarch der maronitisch-katholischen Kirche, feierte am 6. August in Bzommar eine Abschlussmesse unter freiem Himmel. Dabei sagte er zu den Teilnehmenden: „Ihr seid die Kraft der Erneuerung in der Kirche, der Gesellschaft und im Staat“.

(ucanews – sk)
 

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09. August 2023, 11:37