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Ein Schild auf einem Protest gegen das Ablassen des Fukushima-Abwassers Ein Schild auf einem Protest gegen das Ablassen des Fukushima-Abwassers 

Japan: Ablassen von Fukushima-Abwasser sorgt für Aufruhr

Japan hat damit begonnen, mehr als eine Million Tonnen aufbereitetes radioaktives Wasser aus dem von der Katastrophe betroffenen Kernkraftwerk Fukushima Daiichi in den Pazifischen Ozean zu leiten. Das Vorgehen wird von verschiedensten Seiten scharf kritisiert.

Die Entsorgung hat unter anderem die die Besorgnis der Fischer hervorgerufen, die befürchten, dass der Ruf und damit der Verbrauch ihrer Produkte einbrechen wird, berichtet die Nachrichtenagentur Fides.

Aus Südkorea kommt ebenfalls Protest, vor allem von Oppositionsparteien, zivilgesellschaftliche Gruppen und Religionsgemeinschaften. Der südkoreanische Präsident Yoon Suk-yeol von der regierenden People's Power Party erklärte offiziell, dass die „Exekutive kein Problem mit den wissenschaftlichen und technischen Aspekten des japanischen Plans" habe. Damit zog er starke Kritik auf sich und seine Regierung.

„Wir werden die Regierung für die Nichterfüllung ihrer Pflichten zur Rechenschaft ziehen", sagte der Vorsitzende der Demokratischen Partei, Lee Jae-myung, und nannte Japans Plan, das Wasser aus dem Kraftwerk Fukushima abzuleiten, einen „Akt des Terrors".

Es entbrannte eine politische Debatte im südkoreanischen Parlament, die sich rund um die möglichen direkten Auswirkungen des Abwassers auf das Land dreht.

Die Koreaner sind besorgt um die Meeresfrüchte

Bei einer Umfrage des Media Research Institute gaben 62 Prozent der befragten Koreaner an, dass sie trotz der Zusicherungen der Regierung den Meeresfrüchtekonsum einschränken oder einstellen würden, sobald das Wasser freigelassen würde. China hat bereits ein Einfuhrverbot für japanische Meeresfrüchte verhängt.

Umweltgruppen, Studentenausschüsse und Organisationen der Zivilgesellschaft demonstrierten in Japan und vor allem in Südkorea, wo der koreanische Verband für Umweltbewegungen die Entscheidung Tokios kritisierte, die „Fischereierzeugnisse bedroht und die Sicherheit der Pazifikländer gefährdet".

Widerstand auch aus kirchlichen Kreisen

Es kam bereits zu einigen Protestaktionen, wie Straßenmärschen und sitllen Kerzenlichtprotesten. Wie lokale Medien berichteten, nahm die Polizei bei einer Kundgebung vor der japanischen Botschaft in Seoul 16 Personen fest, die gegen die Maßnahme protestiert hatten.

Die Kommission für Umwelt und Ökologie der koreanischen katholischen Bischöfe und die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden sowie 42 weitere katholische Organisationen bekräftigten ihrerseits entschiedenen Widerstand gegen die Entscheidung der japanischen Regierung, aufbereitetes radioaktives Wasser ins Meer zu leiten. Schon 2021 hatten sich die koreanischen und japanischen Bischöfe gegen das Ablassen des Wassers aus Fukushima ausgesprochen.

(uca news – md)

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26. August 2023, 11:03