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Matera in der süditalienischen Basilicata war 2019 eine von Europas Kulturhauptstädten Matera in der süditalienischen Basilicata war 2019 eine von Europas Kulturhauptstädten 

Italien: Stadt verschönern und Arbeit finden

Italiens Caritas beteiligt sich an einem groß angelegten Stadtpflege-Projekt, bei dem benachteiligte Menschen an der Verschönerung ihrer Wohnorte mitwirken und so in Lohn und Brot kommen. Das Vorhaben, eine Zusammenarbeit von Kommunen und Privatwirtschaft, heißt „Custodi del Bello“, also: „Hüter des Schönen“.

Alessandro Guarasci und Gudrun Sailer – Vatikanstadt

Italien ist unter den beliebtesten Urlaubszielen Europas. Strand, Meer, Berge, Kultur, Küche und Lebensart – Italien hat alles, was das Herz begehrt, und mehr. Dennoch: Manche Gäste wundern sich über stellenweise ungepflegte Städte in diesem schönen Land. Der Schmutz, die verkommenen Grünanlagen und der nicht abtransportierte Müll auf den Straßen, das alles ist freilich auch den Italienern und Italienerinnen selbst ein Dorn im Auge. Zugleich leben in dem Land, das wirtschaftlich seit langem stagniert, viele Menschen in Armut. Genau hier will das Projekt „Custodi del Bello" ansetzen.

„Custodi del Bello“ gibt es schon eine Weile in Nord- und Mittelitalien, aber besonders von der doppelten Problematik betroffen ist der weitaus ärmere Süden, grob gesagt: von Rom abwärts.

Matera in der Basilicata
Matera in der Basilicata

Deshalb machen hier nun Caritas Italien und die Stiftung „Con il Sud“ („Mit dem Süden“) gemeinsame Sache. Anfang Juli stellten sie die Initiative zur Instandhaltung einiger Stadtviertel in ausgewählten süditalienischen Städten vor. 200 Menschen in prekären Lebenssituationen – Langzeitarbeitslose, Menschen ohne festen Wohnsitz, Migranten oder Haftentlassene – haben so eine Arbeitsstelle gefunden.

Hier zum Hören:

„Wir wollen diesen zweihundert Menschen eine Zukunft geben“

Als einen „Weg der sozialen und beruflichen Eingliederung" würdigt Italiens Caritas-Direktor Marco Pagniello den Vorstoß. „Diese Initiative zeigt, wie wichtig es ist, die Menschen, die sich uns anvertrauen, auf einem echten Weg der sozialen und beruflichen Eingliederung zu begleiten. Wir wollen diesen zweihundert Menschen eine Zukunft geben, damit sie Kompetenzen erwerben und sich besser integrieren können."

Bei der Vorstellung des Projekts
Bei der Vorstellung des Projekts

Die vorerst beteiligten Städte im Süden sind Caltanissetta auf Sizilien, Bari und Bitonto in Apulien, Cagliari auf Sardinien und Matera in der Basilicata, wobei weitere Städte hinzukommen könnten. In den nächsten 36 Monaten werden mehr als 200 Menschen in schwierigen Situationen in diesen Zentren eine Ausbildung und Arbeit finden, die sie in die Verschönerung der Stadtviertel einbeziehen wird. Es wird 44 Arbeitsteams geben, die sich um Straßen, Parks, Gärten, Denkmäler und Treffpunkte wie Schulen und Plätze kümmern werden. Die Gesamtinvestition von Caritas Italiana und Fondazione Con il Sud beläuft sich auf 800.000 Euro - wobei der Beitrag der Caritas von Kirchensteuermitteln herrührt, dem sogenannten otto per mille.

217 regionale Caritas-Einrichtungen

Caritas Italien kann auf ein Netz von nicht weniger als 217 Diözesan-Caritas-Einrichtungen zählen. Ihr erstes Anliegen: Ausgrenzung zu bekämpfen und Wege des sozialen Zusammenhalts zu fördern. Die lebenswerte Stadtgestaltung ist deshalb kein in erster Linie touristisches, sondern ein soziales Anliegen.

(vatican news - gs)

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08. August 2023, 07:03