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Warum Lissabon? Der Podcast von Radio Vatikan zum 37. Internationalen WJT in Lissabon Warum Lissabon? Der Podcast von Radio Vatikan zum 37. Internationalen WJT in Lissabon 

Radio Vatikan Podcast zum WJT: Warum Lissabon? (2)

Vom 2.- 6. August reist Papst Franziskus zum 37. Internationalen Weltjugendtag nach Lissabon in Portugal. Mit dabei sind viele junge Leute aus aller Welt. Was sie bewegt, nach Lissabon zum WJT zu reisen, darum geht es im Podcast „Warum Lissabon?" von Radio Vatikan. Für die zweite Folge haben wir Lars Felix Reiplinger aus Deutschland getroffen.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

„Ich bin Lars Felix Reiplinger. Ich bin 21 Jahre alt und komme aus dem Saarland und bin aktuell für das Bistum Trier im sogenannten Felixianum. Das ist das Sprachen- und Orientierungsjahr des Bistums Trier und ich bin auf dem Weg, Priester zu werden. Angefangen hat es im frühen Kindheitsalter, ich war mit meinen Eltern beim Sonntags-Gottesdienst und habe zu Hause Messe nachgespielt quasi. Zwischenzeitlich gab es Phasen, da habe ich gedacht: ,Das ist doch nicht das Wahre.` Also habe ich auch was anderes gemnacht, aber das hat mich alles nicht wirklich überzeugt. Ich habe in meinem Herzen gemerkt, es gibt was, das würde mich noch glücklicher machen. Also habe ich mich beim Sprach- und Orientierungsjahr des Bistums Trier angemeldet. Da gibt es einie intensivere Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben. Wir leben zu fünft in einer christlichen WG.

Radio Vatikan Podcast zum WJT 2023: Warum Lissabon? Folge 2: Wer reist zum Weltjugendtag und warum? Lars aus Deutschland berichtet

Es ist mein erstes Mal beim Weltjugendtag. Ich war noch nie bei so einer großen Bistumsveranstaltung , ich war immer mit der Pfarrei unterwegs. Jetzt ist das was komplett anderes, mal mit dem gesamten Bistum unterwegs zu sein  - ich glaube, wir sind so 200 Jugendliche, die aus dem Bistum Trier nach Lissabon fahren. Und da freue ich mich schon drauf!"

Dabei war anfangs gar nicht sicher, dass Lars fahren würde…

„Anfänglich hat mich der Preis tatsächlich ein bisschen abgeschreckt“

„Anfänglich hat mich der Preis tatsächlich ein bisschen abgeschreckt, weil 650€ ist halt schon nicht gerade wenig. Das kann sich auch nicht jeder leisten. Deswegen habe ich erst mal gesagt: ,Nein.`Aber kurz vorm Anmeldeschluss hat sich dann noch ein Priester bei mir gemeldet, ob ich nicht doch Lust hätte mitzufahren. Und der hat dann auch ermöglicht, dass seitens des Priesterseminars wahrscheinlich ein hoher Teil dieser Kosten übernommen wird. Auch von meiner Heimatpfarrei aus. Da habe ich mich dann angemeldet. "

Nun ist Lars voll Vorfreude:

„Das ist für mich sehr schön. In der Vergangenheit war ich mit meiner Heimatpfarrei auch schon über die Grenzen hinweg - wir haben einen Austausch gemacht nach Polen, dort mit Jugendlichen gesprochen, in die Slowakei, um über den Glauben zu sprechen. Was andere Menschen in den jeweiligen Ländern aktuell bewegt - wie sind ihre Erfahrungen mit Jesus Christus? Mit den Feiern der Sakramente - ihm dort begegnen zu können. Was sie da erfahren haben, das ist für mich ein sehr wertvoller Austausch. Und ich erhoffe mir, dass das in Portugal, in Lissabon auch möglich ist - mit verschiedenen Jugendlichen, die überall aus der Welt kommen, nicht nur aus Europa. Einfach sich auszutauschen: ,Was bewegt mich aktuell? Wo sehe ich Probleme?` Einmal im Glauben, aber auch generell in der Gesellschaft. Auf Klimaschutz oder auf andere Aspekte schauen, was einen bewegt."

Selfie in der Podcast-Aufnahmekabine: Lars Felix Reiplinger und Stefanie Stahlhofen
Selfie in der Podcast-Aufnahmekabine: Lars Felix Reiplinger und Stefanie Stahlhofen

„Was bewegt mich aktuell? Wo sehe ich Probleme? Einmal im Glauben, aber auch generell in der Gesellschaft“

Fragen, die durch den Kopf gehen

Worüber er von sich aus gern mit anderen Jugendlichen aus aller Welt reden würde?

„Meinen Weg Richtung Priester, was mich da so bewegt, welche Fragen mir durch den Kopf gehen, aber auch einfach allgemein - ,Wie ist das Leben in Deutschland?` Wie ist zum Beispiel die Wohnsituation? Was gibt es für Probleme?"

Papst Franziskus, der beim Weltjugendtag in Lissabon auch persönlich dabei sein wird, setzt darauf, dass junge Menschen trotz aller Probleme die Hoffnung nicht verlieren, und zu einer besseren Welt beitragen:

„Jesus, der der Weg ist, ruft heute dich, dich, dich [er zeigt auf die Einzelnen], deine Spur in der Geschichte zu hinterlassen. Er, der das Leben ist, lädt dich ein, eine Spur zu hinterlassen, die dein Leben und das vieler anderer mit Leben erfüllt. Er, der die Wahrheit ist, lädt dich ein, die Wege der Trennung, der Entzweiung, der Sinnlosigkeit zu verlassen."

Und hier hat der Papst eine Frage an alle Jugendlichen:

Papst Franziskus 2016 beim WJT in Krakau
Papst Franziskus 2016 beim WJT in Krakau

„Machst du mit?“

„Machst du mit? [Ja!] Machst du mit? [Ja!] Und jetzt möchte ich sehen: Was antworten deine Hände und deine Füße dem Herrn, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist? Machst du mit? [Ja!] Der Herr segne eure Träume. Danke!”

Gesagt hat das Papst Franziskus übrigens beim Weltjugendtag 2016 in Krakau. Vom 2. Bis zum 6. August reist das katholische Kirchenoberhaupt nun nach Lissabon zum Internationalen Weltjugendtag. Und was wünscht sich Lars aus Deutschland vom Papst da?

Junge Leute brauchen Hoffnung

„Papst Franziskus sollte den Jugendlichen vor allem Hoffnung schenken. Gerade in einer Zeit, wo für viele Jugendlichen eine gewisse Sicherheit wegbricht heute, mit der Digitalisierung, mit einer unbeständigen Zeit, in der wir leben, auch mit dem Ukraine-Krieg. Es ist irgendwie nichts mehr sicher. Dass er vielleicht den Jugendlichen sagt: ,Ja, es gibt eine Sicherheit, wir sind erlöst. Es gibt in unserem christlichen Glauben jemanden, der immer für dich da ist.` Das ist eine Konstante, die bleibt, dass er darauf den Blick der Jugendlichen auch lenkt." 

„Papst Franziskus sollte den Jugendlichen vor allem Hoffnung schenken. Gerade in einer Zeit, wo für viele Jugendlichen eine gewisse Sicherheit wegbricht heute“

Papst Franziskus selbst findet übrigens:

„Liebe Jugendliche, dieser Weltjugendtag wird nicht zu einer Quelle der Hoffnung durch ein Abschlussdokument, durch eine Übereinkunft oder ein Programm. Nein, das wird es nicht sein. Was mehr Hoffnung gibt bei dieser Begegnung, sind eure Gesichter und ein Gebet. Das wird Hoffnung geben. Mit dem Gesicht, mit dem ihr nach Hause zurückkehrt, mit dem verwandelten Herzen, mit dem ihr nach Hause kommt und mit dem Gebet, was ihr mit diesem verwandelten Herzen gelernt habt. Das, was mehr Hoffnung bei diesem Treffen bringen wird, werden eure Gesichter und euer Gebet sein…"

Papst Franziskus beim WJT in Panama, 2019
Papst Franziskus beim WJT in Panama, 2019

„Das, was mehr Hoffnung bei diesem Treffen bringen wird, werden eure Gesichter und euer Gebet sein“

Das hat Franziskus beim vorigen internationalen Weltjugendtag gesagt, 2019 war das, in Panama.

Hoffnung, die ist auch Lars wichtig. Und Hilfe auf dem eigenenen Lebens- und Glaubensweg wünscht er sich auch vom Papst:

„Er soll uns in unserem Weg Unterstützung geben. Einfach uns noch Hoffnung geben, dass es weitergeht, dass die Kirche weiter Bestand hat. Und - egal, was wir so in der Welt hören: Ja, es ist wichtig zu glauben und eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus aufzubauen, sei es in der Feier der Eucharistie, wo wir in besonderer Weise begegnen können, aber auch durch unser Handeln."

Den Papst und Jugendliche aus aller Welt treffen

Noch etwas findet Lars hilfreich: 

„Das Magnificat - Wie tröstlich sind diese Botschaften! Dass das einfach in unsere Herzen hineinkommt, dass der Papst uns vielleicht da einfach unterstützende Worte gibt."

Und wie wichtig ist für Lars, dass Papst Franziskus beim WJT auch persönlich dabei ist?

„Das ist für mich persönlich jetzt nicht so mega wichtig. Klar, es ist ein toller Bonus, aber vor allem dieser Austausch untereinander mit den Jugendlichen, dass ist das, was mich anzieht."

Dass der Papst nicht das allerwichtigste beim Weltjugendtag ist, hat übrigens auch ein Papst selbst mal gesagt! Benedikt XVI. war das, er sagte beim Rückblick auf einen seiner Weltjugendtage, dass es wer anders ist, der alle zusammenbringt.

Nämlich:

„Gott, der uns bis ans Kreuz liebt. So ist auch der Papst nicht der Star, um den alles kreist. Er ist ganz und nur Stellvertreter. Er verweist auf den anderen, der in unserer Mitte ist.”

Papst Benedikt XVI. 2005 beim WJT in Köln
Papst Benedikt XVI. 2005 beim WJT in Köln

(vatican news - sst) 

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26. Juli 2023, 12:24