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Nach der israelischen Militäroperation in Dschenin Nach der israelischen Militäroperation in Dschenin 

Heiliges Land: Pizzaballa besucht Dschenin

Nach der „Anti-Terror-Operation“ des Israelischen Militärs hat der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa, die von den Angriffen betroffenen Orte besucht. Darunter war auch das Flüchtlingslager Dschenin, das in den ersten Julitagen Ziel der massiven Operation der israelischen Armee war, die zwölf Tote und Dutzende von Verletzten forderte und 500 Familien aus einem Gebiet vertrieb, in dem 14.000 Menschen auf weniger als einem Quadratkilometer leben.

„Als Kirche haben wir keine Armee, wir haben keine Waffen, wir glauben nicht an Gewalt. Wir sind gegen jede Form von Gewalt, aber wir sind hier, um unsere Solidarität für die Würde und die Freiheit der Palästinenser zum Ausdruck zu bringen“, so Pierbattista Pizzaballa.

„Ich sehe eine andere Seite der Widerstandsfähigkeit. Ich sehe Menschen, die leiden, die mit den Folgen der Besatzung leben, aber gleichzeitig sehe ich Menschen, die nicht gehen wollen, die nicht aufgeben, die nicht zulassen, dass jemand ihre Würde und ihren Willen, in ihrer Heimat zu leben, zerstört", sagte der Patriarch in einer Erklärung, die das Christliche Medienzentrum der Kustodie des Heiligen Landes veröffentlichte. Am 30. September wird Pizzaballa von Papst Franziskus zum Kardinal erhoben.

Darüber hinaus bekundete der Lateinische Patriarch gegenüber dem Gouverneur und dem Bürgermeister von Dschenin seine Bereitschaft zur Umsetzung gemeinsamer Projekte. Diese sollen den Familien ein würdiges Leben garantieren können: „Die Hoffnung bleibt bestehen, ebenso wie die Notwendigkeit, einen gerechten und vollständigen Frieden anzustreben, der alle Parteien einschließt".

„All diese Zerstörung für was?“

Der künftige Kardinal besuchte auch die lateinische Pfarrei des Lagers, die schwere Beschädigungen davongetragen hat. Ein Lagerbewohner berichtete, wie sein Haus zerstört und niedergebrannt wurde. Er hatte dort mit 12 weiteren Menschen gewohnt. „All diese Zerstörung für was?", fragt der Mann am Ende seines Berichts.

Auch das Krankenhaus der Stadt blieb während des Angriffs nicht verschont. Dieser wirkte sich unweigerlich auf die stationären Patienten aus.

Dschenins Krankenhaus braucht Hilfe

„Das Krankenhaus von Dschenin braucht viel Unterstützung, um das medizinische Personal aufzustocken und die Qualität der angebotenen Leistungen zu verbessern", sagte Dr. Wissam Bakr, der Direktor des Krankenhauses. Außerdem äußerte er seine Hoffnung auf ein weiteres Krankenhaus für die Stadt, in einer sicheren Lage. Es bedürfe einer Entlastung in Form von mehr Infrastruktur für das überfüllte Krankenhaus von Dschenin.

In verschiedenen Medien hatte Pizzaballa in den vergangenen Tagen auch von der Zunahme von Aggression gegenüber Christen in Israel berichtet. Bespuckt zu werden sei mittlerweile schon „an der Tagesordnung“, so der lateinische Patriarch.

(vatican news – md)

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15. Juli 2023, 12:18