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Karim Asad Ahmad Khan, Staatanwalt des Internationalen Strafgerichtshofs, besucht Flüchtlingslager in Bangladesh Karim Asad Ahmad Khan, Staatanwalt des Internationalen Strafgerichtshofs, besucht Flüchtlingslager in Bangladesh  (AFP or licensors)

Bangladesch: Zeugenaussagen für Völkermorduntersuchung

Im Rahmen seiner Völkermorduntersuchung gegen Myanmars Militär hat der Internationale Strafgerichtshof Zeugenaussagen von Rohingya-Flüchtlingen in Bangladesch aufgenommen. Seit den 1970er Jahren müssen Rohingya vor brutaler Verfolgung fliehen. 2017 sorgte eine Militärrazzia in Myanmar für die bisher größte Flüchtlingswelle nach Bangladesch.

Das berichtete UCAnews am Freitag. Der Vertreter der Anklage Karim Asad Ahmad besuchte diese Woche die Rohingya-Flüchtlinge, die nach ihrer Flucht aus Myanmar in ein Flüchtlingslager in Bangladesch kamen. Dabei befragte er ausgewählte Menschen in zwei Camps von Cox`s Bazaar, einem der größten Flüchtlingslager der Welt. 

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hatte zuvor an die Premierministerin und den Außenminister von Bangladesch eine Aufforderung nach Unterstützung geschickt und eine diesbezügliche Zusage erhalten, wie die Agentur weiter berichtete. 

Myanmar erkennt IStGH nicht an

Das Nachbarland Myanmar hingegen lehnte die Völkermorduntersuchung ab. Die Militärregierung berief sich darauf, kein Gründungsmitglied des  des IStGH zu sein. Überdies erkennt das buddhistisch geprägte Myanmar die muslimischen Rohingya nicht als ethnische Minderheit und als Bürger an.

 

Der IStGH erklärte, dass zumindest ein Teil der Verbrechen an den Rohingya in Bangladesch begangen wurde. Bangladesch erkennt den IStGH mit Sitz in Den Haag an. Auf dem Staatsgebiet leben mehr als eine Million geflüchtete Rohingya. 

Während seines Asienbesuchs 2017 traf Papst Franziskus am 1. Dezember in Bangladesch eine Gruppe von Flüchtlingen aus der Volksgruppe der Rohingya. Die insgesamt 16 Menschen reisten von ihren Camps in Cox’s Bazar in die Hauptstadt Dhaka. Franziskus bat die Menschen um Vergebung für die Gewalt, die der muslimischen Minderheit angetan wurde. 

(uca – md)

 

 

 

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08. Juli 2023, 13:35