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Junge Frauen in Südsudan Junge Frauen in Südsudan  (AFP or licensors)

Südsudan: Klare Worte gegen Zwangsheirat

Mädchen ausbilden statt sie in Frühehen zwingen – gegen eine „alte Mentalität“ im Südsudan macht sich der katholische Bischof Emmanuel Bernardino Lowi Napeta stark und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund.

Beim Besuch einer Grund- und Sekundarschule in seiner Diözese Torit appellierte der Bischof an Dorfälteste, sich für eine Ablehnung von Zwangs- und Frühehen einzusetzen. Diese Praktik, bei der Ehen mit einer Mitgift von Vieh verbunden seien, seien Teil der „alten Mentalität“ im Südsudan und sollten verurteilt werden, so Bischof Emmanuel Bernardino Lowi Napeta.

„Ich möchte, dass unsere Ältesten diese Probleme der Zwangs- und Frühverheiratung anprangern, weil sie die Mädchen daran hindern, die gewünschte Ausbildung zu erhalten“, forderte der Kirchenvertreter.

Neuer Bischof spricht klare Worte

Der 49-Jährige war am 15. Januar zum Bischof von Torit geweiht worden. Bei dem Pastoralbesuch unterstrich er den Wert der Bildung für Mädchen – diese habe zu einem Wandel in der Gesellschaft beigetragen, weil Frauen „in Entwicklungsfragen immer effektiver“ seien, so der Kirchenmann. Bildung mache „das Unmögliche möglich“ und trage zu einer „besseren Zukunft“ bei. Bernardino Lowi Napeta appellierte auch an die Eltern, ihre Töchter zu schützen und verwies auf die Gefahr häuslicher Gewalt gegen junge Frauen.

Nach Angaben des Netzwerks „Strategic Initiative for Women in the Horn of Africa“ (SIHA) werden im Südsudan jede Woche mehr als zehn Mädchen zwangsverheiratet. Mehr als 50 Prozent aller Mädchen im Land würden vor dem 18. Lebensjahr verheiratet, was zu vielen Schulabbrüchen führe.

 

(aciafrica – pr)

 

 

 

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03. Juni 2023, 11:55