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Der Sitz des Jesuitenordens in Rom Der Sitz des Jesuitenordens in Rom  (Carlo Dani)

Mosaikkünstler Rupnik aus dem Jesuitenorden ausgeschlossen

Der bekannte Priester und Mosaikkünstler Marko Rupnik ist wegen wiederholten Ungehorsams zum 9. Juni aus dem Jesuitenorden ausgeschlossen worden. Das gab der Orden am Donnerstag bekannt.

Dem 68-Jährigen, dem geistlicher Missbrauch und sexuelle Belästigung vorgeworfen werden, sei zuvor auferlegt worden, die „Gemeinschaft zu wechseln“ und „eine neue Mission“ zu akzeptieren, heißt es in dem Statement, das durch Pater Johan Verschueren unterzeichnet wurde. Der Jesuit ist Generalberater und Delegat für die Interprovinziellen Häuser und Werke der Gesellschaft Jesu in Rom, also die Häuser, die keiner Ordensprovinz zugehörig sind. Dazu gehört auch die Mosaikwerkstatt Centro Aletti Rupniks.

Allerdings habe Rupnik sich „starrsinnig geweigert“, das „Gehorsamsgelübde zu befolgen“, so dass der Ausschluss „in Einklang mit dem Kirchenrecht“ vorgenommen worden sei, betont der zuständige Ordensobere P. Johan in der Erklärung. Der Generalobere Arturo Sosa habe sich deshalb gezwungen gesehen, den Slowenen „schweren Herzens“ mit Wirkung zum 9. Juni auszuschließen.

Grundlage des Ausschlusses seien „zahlreiche“ und glaubwürdige Hinweise verschiedenster Art auf Fehlverhalten des Jesuiten gewesen, die in einem eigenen Dossier zusammengetragen worden seien, das den Zeitraum von 30 Jahren umfasse. Das Dossier sei im Februar 2023 durch das Team ausgehändigt worden, das für die Untersuchung von Vorwürfen gegen Mitglieder des Ordens zuständig sei.

Weg der Wahrheit

Den Empfehlungen der Kommission folgend, hätten die Oberen dem Slowenen die Möglichkeit gegeben, sich in einer neuen Gemeinschaft und mit einer neuen Mission der Vergangenheit zu stellen und „den Menschen ein klares Signal zu geben, die gegen ihn ausgesagt haben, um einen Weg der Wahrheit einzuschlagen“.

„Angesichts der wiederholten Weigerung von Marko Rupnik, diesem Mandat nachzukommen, ist uns leider nur eine Lösung geblieben: Die Entlassung aus der Gesellschaft Jesu“, liest sich in der Ordensmitteilung weiter. Der Beschluss sei ihm am 14. Juni mitgeteilt worden. Rupnik habe nun von diesem Datum an 30 Tage Zeit, gegen den Beschluss Einspruch einzulegen. Weitere Mitteilungen in diesem Zeitraum seien nicht zu erwarten. „Wenn und nur dann, wenn die Entlassung Marko Rupniks durch die Gesellschaft Jesu endgültig sein sollte, wird es möglich sein, die Themen zu vertiefen und mehr Dinge bekannt zu geben“, heißt es abschließend in dem durch P. Johan Verschueren unterzeichneten Statement.

(pm - cs)

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15. Juni 2023, 15:35