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Israelische Polizisten in Jerusalem Israelische Polizisten in Jerusalem  (ANSA)

Jerusalem: Oberrabbiner verurteilt Attacken auf Christen

Der Oberrabbiner von Jerusalem, Shlomo Moshe Amar, hat die wiederholten körperlichen und verbalen Attacken junger Juden auf christliche Priester und Pilger in der heiligen Stadt scharf verurteilt.

In einer Mitteilung bezeichnet der Rabbiner laut der italienischen katholischen Nachrichten-Agentur Sir die Angreifer als „falsch gottesfürchtige, unverantwortliche Menschen, die die Tora und ihre Wege nicht beachten". Attacken dieser Art seien „streng verboten“. Jüdischen Gläubigen sei es „nicht erlaubt, einen Menschen zu verunglimpfen, der nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurde“. Darüber hinaus sei auch die Entweihung des Namens Gottes eine schwere Sünde und gehöre nicht zu den jüdischen Gepflogenheiten.

Das Phänomen der Angriffe und der Gewalt gegen christliche Orte und Symbole war während der Ostermesse auch vom lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa, verurteilt worden. Er wies darauf hin, dass „selbst auf religiöser Ebene Verdächtigungen, Stereotypen und Vorurteile im Moment die stärkste Stimme zu haben scheinen".

Rechte Elemente der Regierung

In Jerusalem wurden Christen zuletzt öfter von radikalen jüdischen Gläubigen attackiert, beispielsweise gerempelt oder angespuckt. Auch Graffiti und geschändete christliche Friedhöfe gehen auf ihr Konto. Die Täter scheinen sich durch den rechtsextremen Polizeiminister Itamar Ben-Gvir ermutigt zu fühlen, den Benjamin Netanjahu in seine rechte Regierung holte. Als Anwalt setzt sich Ben-Gvir vor seiner politischen Karriere für die Rechte radikaler Siedler ein. Er verteidigte unter anderem einen jungen Israeli, der 2015 die Brotvermehrungskirche in Tabgha am See Genezareth in Brand gesteckt hatte.

(sir/diverse – gs)

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06. Juni 2023, 13:08