Suche

Sudanesische Flüchtlinge haben im Nachbarland Tschad Zuflucht gesucht Sudanesische Flüchtlinge haben im Nachbarland Tschad Zuflucht gesucht 

Priester aus Sudan: „Ich bleibe bis zur letzten Minute“

Trotz andauernder Kämpfe in der sudanesischen Hauptstadt Khartum und in der Region Darfur im Westen des Landes sind nach wie vor Kirchenangehörige vor Ort, um den von der Gewalt betroffenen Menschen zu dienen. Wie ein Missionspriester gegenüber dem katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“, dass er trotz der verschärften Kämpfe so lange wie möglich im Land bleiben werde.

„Ich möchte bis zur letzten Minute bleiben und die Menschen nicht alleinlassen“, betonte der Missionar, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben muss. „Viele unserer Katholiken sind [in die Kirche] gekommen, denn die Kirche ist ihre Hoffnung. Aber wir stehen vor den gleichen Herausforderungen wie die übrigen Einwohner.“

Wassermangel das größte Problem

Ungeachtet der ausgehandelten Waffenstillstände kommt es weiterhin zu Gewalt und Kämpfen. Schutzsuchende Menschen fänden in den Kirchen Zuflucht, berichtet Kirche in Not. Projektpartner vor Ort beklagten, dass der andauernde Wassermangel das größte Problem sei. Bei Temperaturen von annähernd 40 Grad in der Hauptstadt Khartum sei Wasser lebensnotwendig.

Die Menschen machten sich trotz Schüssen in der Stadt auf den Weg zum Blauen Nil, der durch Khartum fließt. Wenn es ihnen gelinge, Flusswasser zu holen, müssten sie es jedoch erst einmal reinigen, weil es so schmutzig sei. Auch andere Güter seien knapp, so bilden sich lange Schlangen vor Tankstellen. Benzin gebe es dennoch so gut wie keines.

Noch keine Toten unter kirchlichen Mitarbeitern

Auch wenn die Zahl der Todesopfer jeden Tag steigt, seien bisher noch keine kirchlichen Mitarbeiter getötet worden, so die Projektpartner weiter. Allerdings seien Kirchen und Krankenhäuser beschädigt worden. Beispielsweise wurde die Kirche in al-Chartum Bahri, einer Vorstadt von Khartum, von einer Bombe getroffen. Das anschließende Feuer konnte jedoch von den anwesenden Menschen gelöscht werden. Bewaffnete Kämpfer seien nach Angaben von „Kirche in Not“-Projektpartnern auch in die Kathedrale in Khartum eingedrungen, und die Kapelle einer Ordensgemeinschaft sei bombardiert worden. In Sudan sind etwa fünf Prozent der Bevölkerung Christen. Der überwiegende Teil sind Muslime (über 90 Prozent).

Man bete für ein baldiges Ende der Gewalt und des Konflikts, aber dazu sei keine der beiden Konfliktparteien bereit. Auch wenn man international auf einen Dialog setze, so werde immer noch geschossen, bestätigten die Projektpartner, die durch Kirche in Not finanziell unterstützt werden.

(kin - cs)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

08. Mai 2023, 14:55