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Frauen beten in der Kathedrale von Matagalpa in Nicaragua Frauen beten in der Kathedrale von Matagalpa in Nicaragua  (AFP or licensors)

US-Bischöfe: Solidarität mit verfolgter Kirche in Nicaragua

Das autoritäre Regime des Landespräsidenten Daniel Ortega greift weiter die katholische Kirche in Nicaragua an. Bischöfe aus den USA solidarisieren sich mit der nicaraguanischen Kirche und rufen die internationale Gemeinschaft auf, sich für Frieden im Land einzusetzen.

In den vergangenen zwei Tagen wies die Regierung zwei Ordensfrauen und einen panamaischen Claretiner-Missionar aus. Die NGO Monitoreo Azul y Blanco veröffentlichte am vergangenen Freitag einen Bericht, laut dem die nicaraguanische Polizei im April 39 Personen verhaftet und willkürlich in Gewahrsam genommen hatte. Die Inhaftierten seien größtenteils politische Gegner und katholische Gemeindemitglieder gewesen. Das Dokument bestätigte außerdem die Ausweisung des panamaischen Priesters Donaciano Alarcón, nachdem die Polizeibehörden ihn beschuldigt hatten, sich für Bischof Rolando Álvarez von Matagalpa eingesetzt zu haben.

Dieser war im Februar wegen Hochverrats, Untergrabung der nationalen Identität und Verbreitung falscher Nachrichten zu über 26 Jahren Haft verurteilt worden. Nachdem er es abgelehnt hatte, sich zusammen mit 222 anderen inhaftierten Oppositionellen in die USA ausweisen zu lassen, wurde ihm seine Staatsbürgerschaft entzogen.

„Unerschütterliche Solidarität“ von der US- Bischofskonferenz

Diese Entwicklungen besorgen auch Bischöfe in den USA: Der Ausschuss für internationale Gerechtigkeit und Frieden der US-Konferenz katholischer Bischöfe veröffentlichte in der vergangenen Woche eine Erklärung, in der Vorsitzende der Konferenz, Bischof David J. Malloy, ihre „unerschütterliche Solidarität“ mit der nicaraguanischen Kirche betonte. „Trotz dieser extremen Härten haben die Gläubigen in Nicaragua in Verbindung mit ihren Bischöfen und Priestern ein unverwüstliches Zeugnis für die Kraft der Auferstehung Christi abgelegt.“

Weiter rief die Erklärung die Regierung der Vereinigten Staaten und die gesamte internationale Gemeinschaft auf, sich weiterhin dafür einzusetzen, dass Bischof Álvarez freigelassen und Frieden und Rechtsstaatlichkeit im Land wiederhergestellt werden.

Die Regierung hatte in der Karwoche Feiern im Freien verboten. Präsident Ortega erklärte dazu in der vergangenen Woche in einer Fernsehansprache, er habe einen angeblichen Volksauftand gegen ihn verhindern wollen. Außerdem beschimpfte er den Vatikan und die nicaraguanische Bischofskonferenz als „Dämonen“ und „Kriminelle“ und warf ihnen vor, für die Proteste im April 2018 verantwortlich zu sein. „Wir haben dort dieselben Nachkommen Kains gefunden, die sich gegen ihre Brüder verschworen haben und Kaisern, US-Amerikanern und europäischen Imperien und sogar den Führern der Kirche dienen.“ Im März hatten bereits die Nuntiatur des Vatikans in Managua sowie die nicaraguanische Botschaft beim Heiligen Stuhl in Rom geschlossen.

Beziehungen zwischen Regierung und Kirche seit 2018 angespannt

Die Beziehungen zwischen der nicaraguanischen Regierung und der Kirche sind seit April 2018 angespannt. Damals hatten nicaraguanische Behörden eine Welle regimefeindlicher Proteste brutal unterdrückt. 2021 gewann Ortega die umstrittenen Wahlen und wurde für eine weitere Amtszeit als Präsident bestätigt. Im Anschluss verschlechterte sich das Verhältnis zwischen Kirche und Regierung weiter.

Vermittlungsversuche sind der Kirche in Nicaragua untersagt. Seit Beginn der Krise ist sie Ziel mehrere Angriffe und Entweihungen. Außerdem werden Bischöfe, Priester und Ordensleute schikaniert, eingeschüchtert und teils sogar ausgewiesen. Im Jahr 2019 zwang die Regierung den Weihbischof von Managua, Silvio José Báez, ins Exil und wies im März 2022 den Apostolischen Nuntius in Nicaragua, Erzbischof Waldemar Stanislaw Sommertag, als „persona non grata“ aus.

(vatican news – fg)

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25. April 2023, 11:55