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Blantyre, am 14. März Blantyre, am 14. März  (AFP or licensors)

Malawi: „Größte Tragödie unserer Geschichte“

Der tropische Wirbelsturm Freddy, der Anfang März Malawi verwüstet hat, war „die größte Tragödie in der Geschichte des Landes“.

Das sagte Erzbischof George Desmond Tambala von Lilongwe dem vatikanischen Pressedienst fides. Die Bevölkerung sei „in einer sehr schwierigen Situation“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Malawi.

„Neben den bisher mehr als 600 Todesopfern gibt es auch das Drama der Vermissten: Die Menschen wissen nicht, wo ihre vermissten Familienmitglieder und Bekannten sind.“ Lebensmittel seien knapp, viele Häuser zerstört; immerhin würden die Schulen, die nicht beschädigt worden seien, jetzt allmählich wieder geöffnet.

Die Hilfe kommt an

„Die internationale Hilfe kommt an“, versichert der Erzbischof. Doch sobald die Nothilfephase vorbei sei, werde das Hauptproblem der Wiederaufbau sein, „von Häusern bis zu öffentlichen Gebäuden, von schlechten Straßen bis zu eingestürzten Brücken“. Tambala hofft darauf, dass jetzt nach dem Ende der Regenzeit noch schnell Maniok oder Kartoffeln angebaut werden könnten; das gehe nur bis Ende April. „Dann beginnt die Trockenzeit, die den Anbau unmöglich macht.“

Die Menschen in Malawi hätten trotz der Zerstörungen den „den Glauben und die Hoffnung nicht verloren“. Die Gläubigen kämen noch zahlreicher zur Messe als vor der Tragödie. „Sie suchen Trost bei unseren Priestern, aber vor allem bieten sie an, ihren Nächsten zu helfen. Ich habe festgestellt, dass es den meisten Menschen wichtig ist, miteinander solidarisch zu sein.“

Große Solidarität

Der Erzbischof ist beeindruckt: „Es gibt Familien, die das Wenige, das sie haben, miteinander teilen; Frauen, die sich zusammentun, um für diejenigen zu kochen, die nichts haben…“ Die Kirche leiste Sozialarbeit, die allen offenstehe. „In unseren Schulen gibt es viele nicht-katholische Schüler, sogar Muslime.“

Von den 20 Millionen Einwohnern Malawis sind etwa 24 Prozent Katholiken, 14-15 Prozent sind Muslime. Der Rest gehört anderen Kirchen und christlichen Gemeinschaften an.

(fides – sk)
 

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04. April 2023, 10:30