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Zu Gast bei Seminaristen: Durchatmen vor den Toren Roms

Das deutsch-ungarische Priesterseminar Germanicum et Hungaricum in Rom hat seit langer Zeit einen idyllisch gelegenen Ort zum Entspannen und Studieren vor den Toren Roms: San Pastore. Neuerdings sind dort auch Gäste willkommen.

Gudrun Sailer - Vatikanstadt

„Das Haus öffnet die Villa San Pastore, die eigentlich nur ein Refugium für die Studenten des Germanicum et Hungaricum war, für andere Menschen, die hier einen Ort suchen, um sich zu erholen, um zu reflektieren, um vielleicht auch ein bisschen dem Stress zu entfliehen“, erklärt der Rektor des Priesterseminars, der österreichische Jesuit Gernot Wisser. Damit die Gäste es gemütlich haben, wurde ein Teil des ehrwürdigen Hauses, die „Casa Manresa", kürzlich komplett erneuert: 60 Betten, ein Konferenzraum und eine schöne Dachterrasse stehen zur Verfügung

Gruppen auf Besinnungstagen kann sich der Rektor besonders gut als Gäste vorstellen. „Wir denken vor allem an Leute, die spirituell-religiös etwas machen wollen, aber es kann auch eine Art sanfter Tourismus sein. Hier im Latium, in der Nähe von Palestrina, kann man nicht nur das archäologische Museum von Palestrina und Tivoli besuchen - es ist nicht weit nach Subiaco, auch nicht zur Mentorella, es gibt viele Marienheiligtümer in der Gegend, die man schnell und einfach besuchen kann.“

Ein Stück der Via Prenestina in San Pastore
Ein Stück der Via Prenestina in San Pastore

Wie so oft in und um Rom, sind auch in San Pastore Zeugen der Antike präsent. Durch das weitläufige Anwesen führt ein Stück der Via Prenestina, „die alte Heeresstraße, da sieht man noch ein paar Stücke davon, auch an den Gebäuden sieht man noch römisches Mauerwerk“, so Rektor Wisser, der vor seinem Eintritt bei den Jesuiten als Architekt gearbeitet hat.

Hier zum Hören:
Olivenhain in San Pastore
Olivenhain in San Pastore

San Pastore gehört schon lange dem Germanicum. Im 19. Jahrhundert hatte das Priesterseminar das Anwesen unweit von Palestrina von den Dominikanern gekauft, „da ja bis  Mitte des 20. Jahrhunderts die Studenten auch nicht nach Hause fahren konnten und sieben Jahre am Stück hier in Rom geblieben sind“, erläutert Wisser. Hier ist infolgedessen alles, was Seminaristen brauchen: eine schöne kleine Barockkirche, Studierzimmer, ein Speisesaal, sogar mit Bildern von Sieger Köder - und ein stattlicher Park rundherum, den die Gäste weidlich nutzen können.

„Ein Erholungsplatz, der aber nicht versucht, mit den schönsten und reichsten der Welt zu konkurrieren“

Aus dem früheren „Wohnzimmer im Grünen“ der deutschen Seminaristen in Rom wird also gerade ein offenes Haus, dessen kirchlicher Charakter dennoch erhalten bleibt. „Es ist ein Erholungsplatz, der aber nicht versucht, mit den schönsten und reichsten der Welt zu konkurrieren“, so der Rektor. „Wir haben eine Wiese, die sich als Fußballplatz eignet, auch einen internen Swimmingpool, ein weitläufiges Gelände von 30 Hektar mit Olivenhain, auch da kann man durchflanieren. All das dient eher der Beschaulichkeit, als es ein SPA-Hotel anbietet.“

San Pastore hat eine lange Geschichte – seine Öffnung als Gästehaus schreibt sie fort.

(vatican news – gs)

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13. März 2023, 12:10