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Erzbischof Gądecki (Posen) Ende März letzten Jahres bei einer Papstaudienz Erzbischof Gądecki (Posen) Ende März letzten Jahres bei einer Papstaudienz  (ANSA)

Polen: Erzbischof würdigt „Papst der Migranten und Armen“

„Die Schlüsselwörter, um die 10 Jahre des Pontifikats von Papst Franziskus zu verstehen, sind: aufnehmen, schützen, fördern und integrieren. Der Papst bezieht dies sowohl auf Migranten und Flüchtlinge als auch auf Menschen an der Peripherie.“

P. Pawel Rytel-Andrianik

„Damit hat sich Franziskus als Papst der Migranten und der Armen zu erkennen gegeben.“ Das sagte der Vorsitzende der polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanisław Gądecki, im Gespräch mit Radio Vatikan zum zehnten Jahrestag der Wahl von Papst Franziskus an diesem Montag.

Er sei dem Papst „sehr dankbar“ dafür, dass er schon zu Beginn seines Pontifikats erklärt habe, Migranten und Flüchtlinge dürften „keine Spielfiguren auf dem Schachbrett der Menschheit“ sein. „Diese Worte zeigen seine Haltung während der 10 Jahre seines Pontifikats“, sagte er Radio Vatikan.

Die Unterstützung des Papstes für Polen

Mit Blick auf die Flüchtlinge aus der Ukraine sagte Erzbischof Gądecki: „Wir spüren jedes Mal die Unterstützung von Papst Franziskus, wenn er den Polen öffentlich für ihre Hilfe für Migranten und Flüchtlinge aus der Ukraine dankt. Diese Worte bestärken uns alle sehr darin, weiterhin zu helfen.“

Flüchtlinge aus Odessa im November 2022 bei ihrer Ankunft im polnischen Przemysl
Flüchtlinge aus Odessa im November 2022 bei ihrer Ankunft im polnischen Przemysl

Der Erzbischof unterstreicht das Engagement vieler Polen für Flüchtlinge aus dem Nachbarland. „Viele nehmen Flüchtlinge bei sich zu Hause auf. Sie leben auch in zahlreichen Gebäuden der Kirche. Mehr als tausend von Ordensschwestern betreute Heime engagieren sich für Menschen aus der Ukraine, hauptsächlich für Mütter mit Kindern. Im Auftrag der polnischen Bischofskonferenz hilft die Caritas mehr als zwei Millionen Ukrainern und Ukrainerinnen.“ In diesem „Beispiel für christliche Barmherzigkeit“ fühlten sich die Polen vom Papst unterstützt.

Treffen mit Papst Franziskus

Erzbischof Gądecki erzählte, dass sich der Papst unlängst bei einer Audienz für den Vorsitzenden der polnsichen Bischofskonferenz „sehr für das Schicksal der Migranten interessiert“ habe. „Wir haben darüber gesprochen, ob die Polen wohl diese Hilfe für die Ukrainer mit Ausdauer fortsetzen werden… Ich habe dem Heiligen Vater gesagt, dass wir bemüht sind, niemanden ohne Hilfe zu lassen“.

Gadecki im Mai 2022 bei einem Solidaritätsbesuch in der Ukraine
Gadecki im Mai 2022 bei einem Solidaritätsbesuch in der Ukraine

Größte Migrationsbewegung in Europa

Nach Angaben des polnischen Grenzschutzes, die diese Woche veröffentlicht wurden, haben seit Beginn des Krieges in der Ukraine ca. 10,3 Mio. Menschen aus der Ukraine die Grenze nach Polen überquert. Zur gleichen Zeit überquerten mehr als 8,4 Mio. Menschen die Grenze von Polen in die Ukraine. Mehr als eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine halten sich derzeit in Polen auf. 95% von ihnen sind Mütter mit Kindern.

Im vergangenen Jahr gab es die größte Bewegung von Migranten und Flüchtlingen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg – und eine der größten Migrationsbewegungen der letzten Jahrzehnte weltweit.

(vatican news – sk)
 

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14. März 2023, 09:50