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Wiederkehrende Dürreperioden und zunehmende Hitze stellen Kenia auf eine harte Probe Wiederkehrende Dürreperioden und zunehmende Hitze stellen Kenia auf eine harte Probe  (AFP or licensors)

Kenia: Mit Agrarökologie gegen Dürre und Hungersnot

Kenia wird von der schlimmsten Dürre seit 40 Jahren heimgesucht. Das Überleben von Mensch und Vieh ist bedroht, die Ernten sind gefährdet und die Lebensmittelpreise haben sich verdoppelt. Die Agrarökologie soll Abhilfe schaffen.

Die Landwirtschaft ist die tragende Säule der Wirtschaft Kenias. Das ostafrikanische Land bekommt die Folgen des Klimawandels besonders zu spüren, da es zu 95 Prozent von Regenfeldbau lebt. In Kenia leben mehr als zwei Drittel der Bevölkerung in ländlichen Gebieten, und von ihnen sind 80 Prozent von Selbstversorger-Landwirtschaft abhängig.

Kenia: besonders stark vom Klimawandel stark betroffen

Wiederkehrende Dürren und zunehmende Hitze tragen zu schweren Ernte- und Viehverlusten bei. Dies wiederum führt dazu, dass Menschen ihre Dörfer verlassen müssen und dass Konflikte wischen Ackerbau- und Viehzuchtgemeinschaften sich verschärfen. Besonders Frauen sind von einer erhöhten Arbeitsbelastung in den trockenen und halbtrockenen Gebieten Kenias betroffen.

Kenia sieht sich derzeit mit der schlimmsten Dürre seit 40 Jahren konfrontiert. Seit Ende 2020 sind fünf Regenperioden ausgeblieben. Der Lebensunterhalt von Viehzüchtern und Landwirten ist bedroht. Die Herden, die Wasser und Weideland benötigen, wurden dezimiert; die ohnehin schon durch eine Heuschreckeninvasion verwüsteten Ernten vernichtet. Die kenianische Regierung schätzt, dass bis September 2023 etwa 2,4 Millionen Rinder an den Folgen der Dürre verendet sein werden.

Laut Schätzungen der Organisation zur Überwachung der Ernährungssituation in Krisengebieten (FEWNET) wird das Ausbleiben einer weiteren Regenzeit von März bis Mai 2023 die Ernährungssicherheit von 10 Millionen Menschen bis zu den nächsten Regenfällen Ende 2023 ernsthaft beeinträchtigen. Verschärft wird die Situation noch durch die Verdoppelung der Lebensmittelpreise aufgrund lokaler Knappheit, die Auswirkungen der Corona-Pandemie und globale Versorgungsprobleme, die durch den anhaltenden Krieg zwischen Russland und der Ukraine, aus der das Land Weizen importiert, beeinflusst werden.

Vor diesem Hintergrund kann die Einführung der Agrarökologie Antworten auf die Nahrungsmittelknappheit, die Unterernährung und die Verschärfung der Armut in Kenia geben.

Solidarisch die eigene Ernährung sichern

Seit 2017 wird in acht Bezirken des Landes auf Agroökologie gesetzt. Für Landwirte wurden Schulungen zu agrarökologischen Praktiken angeboten, die eine abwechslungsreichere und nährstoffreichere Ernährung für die Familien und lokalen Gemeinschaften gewährleisten können.

Zu den ergriffenen Maßnahmen gehören die Anlage von Bio-Intensivgärten, die die ökologische Nachhaltigkeit gewährleistet und die biologische Vielfalt wiederherstellt, die Einrichtung von Gemeinschaftsbaumschulen und die Anwendung agrarökologischer Praktiken wie Bodenfruchtbarkeitsmanagement, Agroforstwirtschaft, Diversifizierung und Wasserschutztechniken wie Dämme, Abflussrinnen und Terrassen. Das alles hat die Produktivität erhöht und die Bauern in die Lage versetzt, ihre Produkte zu verkaufen und Spargruppen zu gründen, die in Dürreperioden als Sicherheitsnetz für den Kauf von Lebensmitteln und Saatgut, sowie Gesundheits- und Bildungsausgaben dienen.

(kath.ch – skr)
 

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14. März 2023, 13:06