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In einem Flüchtlingsviertel in der Nähe von Erbil, Juni letzten Jahres In einem Flüchtlingsviertel in der Nähe von Erbil, Juni letzten Jahres 

Irak: Das Seminar der Flüchtlinge

Das chaldäische Patriarchat bringt Christen, die aus Mossul und der Ninive-Ebene geflüchtet sind, in einem früheren Priesterseminar unter. Das berichtet die Nachrichtenagentur fides.

Das Gebäude in Dora, einem Vorort von Bagdad, ist instandgesetzt worden und soll jetzt etwa 120 christliche Familien aufnehmen, die 2014 vor der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ geflohen sind. Sie haben bisher in einem Flüchtlingsviertel im Stadtteil Zayouna in der Hauptstadt gelebt, müssen ihre vorübergehenden Unterkünfte jetzt aber wegen neuen Stadtentwicklungs-Plänen der Bagdader „Direktion für Investitionen“ verlassen. Auf dem Gelände soll ein Einkaufszentrum entstehen.

Flüchtlinge müssen Einkaufszentrum weichen

Anfang Oktober hatte der chaldäische Patriarch Louis Raphael Sako das Gelände besucht, um den vertriebenen Familien seine Nähe zu versichern. Im früheren Priesterseminar von Dora waren schon seit einem Jahrzehnt Flüchtlinge und Vertriebene untergebracht; einige von ihnen sind mittlerweile ausgewandert oder in ihre Herkunftsregion zurückgekehrt.

Vor der US-Militärintervention im Irak im Jahr 2003 lebten mindestens 150.000 Christen im Vorort Dora; die meisten von ihnen gehörten der chaldäischen katholischen Kirche und der Assyrischen Kirche des Ostens an. Im Januar 2007 wurde das chaldäische Hauptseminar aus Sicherheitsgründen von Bagdad nach Ankawa, einem Vorort von Erbil, der Hauptstadt von Irakisch-Kurdistan, verlegt. In den letzten fünfzehn Jahren hat es einen starken Exodus der christlichen Bevölkerung aus Dora gegeben.

(fides – sk)
 

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12. Dezember 2022, 13:42