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Erste Wähler stehen in Columbus, Georgia, Schlange, um schon vor dem offiziellen Wahltermin bei den Midterms abzustimmen (Archivbild vom 17.10.2022) Erste Wähler stehen in Columbus, Georgia, Schlange, um schon vor dem offiziellen Wahltermin bei den Midterms abzustimmen (Archivbild vom 17.10.2022) 

US-Midterms: Bischöfe fordern familienfreundliche Politik

Kurz vor den Halbzeitwahlen am 8. November haben die Bischöfe des Landes in einem Brief mehr als ein Dutzend politische Empfehlungen ausgesprochen. Insbesondere liegen ihnen die Gesundheitsfürsorge und das Wohlbefinden von Frauen, Kindern und Familien am Herzen, sie appellieren aber auch für „radikale Solidarität“ mit bedürftigen Müttern und den Aufbau einer Gesellschaft, in der Abtreibungen nicht als nötig empfunden werden.

Der Brief der Bischöfe ist auf den 26. Oktober datiert. Die Parlamentswahlen in den USA finden jeweils genau zwischen zwei Präsidentschaftswahlen statt und gelten als Lackmustest für die Regierung. Alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus und 34 der 100 Senatssitze werden neu vergeben, auch zahlreiche Gouverneurssitze stehen zur Wahl. Die Bischöfe nannten die ersten Halbzeitwahlen nach der Entscheidung des Obersten Gerichtshofes zum Urteil „Roe gegen Wade“, mit dem Schwangerschaftsabbrüche wieder stärker reglementiert wurden, eine „historische Gelegenheit, die Anstrengungen für eine Kultur des Lebens zu verdoppeln, die die Würde jedes Menschen in jeder Phase respektiert und unterstützt.“

Traum von einer Gesellschaft ohne Abtreibung

„Wir hoffen auf den Tag, an dem Abtreibung undenkbar ist, weil die Gesellschaft sich erfolgreich mit den Herausforderungen der Kindererziehung in der modernen Welt auseinandergesetzt und beschlossen hat, das Gedeihen der Kinder und ihrer Familien zum höchsten Ziel zu machen, ohne dass jemand ausgeschlossen wird“, schreiben die Bischöfe. Sie ermahnen die Gesellschaft weiterhin, „dem Wohlergehen von Frauen, Kindern und Familien sowohl mit materiellen Mitteln als auch mit persönlicher Begleitung Priorität einzuräumen, damit sich keine Frau jemals gezwungen sehen muss, zwischen ihrer Zukunft und dem Leben ihres Kindes zu wählen“.

Die Empfehlungen der Bischöfe zielten vor allem auch auf Maßnahmen zur Unterstützung von schwangeren Frauen, Müttern und Kindern, aber auch von Familien mit niedrigem Einkommen und Zuwanderern, die oft mit vielen Schwierigkeiten konfrontiert sind. „Wir sind bereit, mit Ihnen [den Gesetzgebern, Anm.] zusammenzuarbeiten, um im Lichte dieser Bestrebungen Lösungen vorzuschlagen und einen langfristigen und kontinuierlichen Dialog darüber zu fördern, wie die Politik und die Gesetze unseres Landes verbessert werden können, um alle Kinder und Familien zu unterstützen“, so die Bischöfe.

Rechte von Migranten und Saisonarbeitern stärken

Als weitere Priorität nannten die Bischöfe die Integration von Einwanderern und Familien mit gemischtem Status in die Gesellschaft und in die Arbeitswelt durch Initiativen wie den "Farm Workforce Modernization Act."

„In einem Land, das grundlegend von den Beiträgen der Einwanderer geprägt ist, sowohl kulturell als auch wirtschaftlich, können wir keine Politik akzeptieren, die Neuankömmlinge ungerechterweise ausschließt, vor allem wenn wir uns weiterhin auf ihre Arbeit verlassen - und kollektiv von ihr profitieren“, schreiben die Bischöfe.

Die Soziallehre der Kirche, die sich auf eine starke biblische Grundlage stütze, bekräftige eindeutig, dass „die Familien von Migranten das Recht auf denselben Schutz haben wie andere Familien“, einschließlich des Rechts auf „Achtung ihrer Kultur und auf Unterstützung und Hilfe bei ihrer Integration in die Gemeinschaft, zu der sie beitragen“. Insbesondere Arbeitsmigranten, ob Saisonarbeiter, Menschen ohne Papiere oder andere, dürften nicht „als bloße Produktionsmittel“ behandelt, sondern müssten als „Personen“ geachtet werden.

(cna - cs)

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01. November 2022, 10:03