Suche

„Höre auf die Stimme der Schöpfung“: Einladung und Verpflichtung zugleich

Mit dem heutigen Weltgebetstag für die Schöpfung am 1. September beginnt die „Zeit der Schöpfung", eine ökumenische Initiative, die Christen aus verschiedenen Kirchen bis zum kommenden 4. Oktober in Gebet, Reflexion und konkrete Aktionen für eine echte „ökologische Umkehr" einbinden wird.

Papst Franziskus hat den Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung im Jahr 2015 eingeführt und mit dem 1. September das Datum gewählt, an dem die orthodoxe Kirche bereits den Tag der Schöpfung beging. Wie der Papst erklärte, ziele die Initiative darauf ab, bei den Gläubigen „eine tiefe ,geistliche Umkehr‘ als Antwort auf die gegenwärtige ökologische Krise“ zu bewirken. Der Weltgebetstag bildet den Auftakt zur „Zeit der Schöpfung“, die über einen Monat lang nicht nur ein starker Moment der Reflexion und des Engagements für die kirchlichen Gemeinschaften darstellt, sondern auch im Hinblick auf die Annahme eines kohärenten persönlichen Lebensstils wirksam werden soll.

In diesem Jahr steht diese Zeit unter der Prämisse des „Zuhörens“. Zahlreiche Termine haben die Kirchen, Diözesen und einzelne Pfarreien für den Welttag selbst und die damit eingeläutete „Zeit der Schöpfung" geplant. Im Vatikan war für diesen Nachmittag auch eine ökumenische Auftaktveranstaltung der Laudato si'-Bewegung geplant.

Süßes Lied und bitterer Aufschrei

„Höre auf die Stimme der Schöpfung“, so lauten das Thema und die Aufforderung der Kirchen für die Ausgabe 2022, die den brennenden Dornbusch als Symbol hat. Und die Stimme der Erde ist heute – angesichts der zahlreichen Missachtungen der Schöpfungen - vielfach ein „Schrei“: „Angesichts unserer Konsum-Exzesse leidet unsere Schwester und Mutter Erde und fleht uns an, unseren Missbrauch und unserer Zerstörung zu beenden“, sagte Franziskus gestern bei der Generalaudienz. Über das Zuhören schreibt der Papst in seiner Botschaft zum Weltgebetstag: „Wenn wir lernen, auf sie zu hören, bemerken wir eine Art Dissonanz in der Stimme der Schöpfung. Auf der einen Seite ist es ein süßes Lied, das unseren geliebten Schöpfer preist, auf der anderen Seite ist es ein bitterer Aufschrei, der unsere menschliche Misshandlung beklagt.“

Beeindruckende Bilder

Aus Anlass des Welttages der Schöpfung hat die Vatikanzeitung L'Osservatore Romano für ihre Ausgabe am Donnerstag beeindruckende Bilder zusammengetragen (s.o.), auf denen vom Weltall aus die Wunden der Erde offensichtlich werden. So erkennt das scharfe Auge der Satellitenkamera die nur Verschmutzungen in unseren Gewässern, die Luftverschmutzung in industrialisierten Gegenden oder das Schmelzen der Eisberge, sondern auch die zunehmende Austrocknung in Wüstenzonen. Bilder, die nachdenklich machen und die Dringlichkeit eines neuen, nachhaltigen Lebensstils eindrücklich vor Augen führen.

(vatican news - cs)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

01. September 2022, 14:52