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Blick auf Nur-Sultan in Kasachstan Blick auf Nur-Sultan in Kasachstan 

Kasachstan: Erzbischof sieht Papstbesuch als „großen Segen”

Papst Franziskus reist vom 13. bis 15. September nach Kasachstan, wo er am 7. Weltreligionenkongress in Nur-Sultan teilnehmen wird. Erzbischof Tomasz Peta vom Erzbistum der Allerheiligsten Jungfrau Maria in Astana, dem größten und einzigen Erzbistum im Land, verspricht sich viel vom Papstbesuch. Die Diözesen in Kasachstan werden - wie in der Orthodoxie - nach den jeweiligen Kathedralen benannt.

„Ich bin überzeugt, dass der Besuch von Papst Franziskus ein großer Segen ist, für uns Katholiken und für ganz Kasachstan”, sagte Erzbischof Peta im Interview mit der englischsprachigen Redaktion von Vatican News. „In Anbetracht der dramatischen internationalen Lage ist der Besuch mit der Hoffnung auf Frieden und Versöhnung auf globaler Ebene verbunden.”

„Sorge der Kirche um den Frieden”

Mehr als 80 Delegationen waren schon 2018 zur damals sechsten Tagung der Führer der weltweiten und traditionellen Religionen gekommen. „Die Teilnahme des Heiligen Vaters Franziskus am Kongress hebt das Niveau dieses Ereignisses und verweist auf die Sorge der Kirche um den Frieden und das Wohlergehen der gesamten Menschheit”, so Erzbischof Peta. Auf dem Kongress gehe es nicht um theologische Diskusionen. Er hofft vielmehr darauf, dass der Kongress „auf Gott als Quelle des Friedens weisen“ könne.

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Katholiken sind in Kasachstan eine kleine Minderheit

Die Hauptreligion in Kasachstan ist der sunnitische Islam, von Kasachen wird erwartet, Muslime zu sein. Wer in Kasachstan katholisch ist, hat sich bewusst dafür entschieden - gerade mal ein Prozent der Gesamtbevölkerung.

Trotzdem nehme auch die Regierung den Papstbesuch sehr ernst, sagt Erzbischof Peta: „Es ist bemerkenswert, dass der Heilige Vater für die kasachischen Behörden eine Autorität darstellt. Dies zeigt sich in der eifrigen Art und Weise, mit der die Regierung den Besuch des Papstes vorbereitet.”

Kirchliche Strukturen gibt es noch nicht lange

Noch am Beginn der 90er Jahre habe es keine kirchlichen Strukturen im Land gegeben, so der Erzbischof. Der Glaube und das Gefühl der Zugehörigkeit zur katholischen Kirche seien vor allem durch das Rosenkranzgebet weitergetragen worden. Erst, als das Land 1991 unabhängig von der Sowjetunion wurde, wurden Pfarreien gegründet und Kirchen und Kapellen gebaut.

Heute seien die Katholiken im Land eine sehr internationale Gruppe. „In den Jahren der Unabhängigkeit unseres Landes kamen mehrere Millionen seiner Bürger zurück in ihre historischen Heimatgebiete”, erklärt Erzbischof Peta. „Unter ihnen befanden sich mehrere tausend Katholiken. In dieser Zeit wurde die katholische Gemeinschaft immer internationaler. Die Katholiken Kasachstans gehören zu zehn verschiedenen Nationalitäten, darunter auch Vertreter der kasachischen Nation.”

Papstbesuch als Hoffnungszeichen im Ukrainekrieg

Der Besuch des Papstes in Kasachstan ist für den Erzbischof auch ein Hoffnungszeichen für den Krieg in der Ukraine. Den betrachtet er nämlich mit großer Sorge. „Man kann sagen, dass [der Krieg] eine Wunde am Körper der gesamten Menschheit ist. Wir glauben, dass der Besuch des Heiligen Vaters Franziskus einen wichtigen Beitrag zur Beendigung des Krieges in der Ukraine und zur Erlangung des lang ersehnten Friedens leisten wird.”

Und auch für katholische Gläubige in Russland ist die Papstreise wichtig: Sie wollen nach Kasachstan pilgern, um ihre Loyalität zu Papst Franziskus zu zeigen.

(vatican news – hk)

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06. September 2022, 12:01