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Basilika in Matera Basilika in Matera 

Italien: Hostien aus Gefängnissen für Eucharistischen Kongress

Bei der Eucharistiefeier des Nationalen Eucharistischen Kongresses in Matera werden Hostien verwendet, die von Insassen in verschiedenen Gefängnissen vorbereitet wurden. Sie sollen als „Brot der Hoffnung“ darauf hinweisen, dass es „auch in den Gefängnissen eine Gemeinschaft gibt, die des Zuhörens, der Aufnahme und der Erlösung bedarf.“ Papst Franziskus reist zum Ende des Kongresses am 25.9. an.

Der Kongress beginnt diesen Donnerstag und endet am Sonntag. Die Hostien-Initiative solle auch eine Einladung an die christliche und zivile Gesellschaft sein, allen Menschen „gebrochenes Brot" zu geben“, erklärte Gefängniskaplan Don Raffaele Grimaldi: „Möge der Eucharistische Kongress uns noch mehr begreifen und verstehen lassen, dass in diesem kleinen Stück Brot, das unsere menschliche Zerbrechlichkeit nährt, nicht nur der lebendige Christus enthalten ist, sondern auch die Sorgen der Menschheit und die Gesichter derer, die in den Gefängnissen leben.“ 

Symbolische Reinigung

Insgesamt 35.000 Hostien werden von den Gefangenen zubereitet, teilte das vatikanische Presseamt am Montag mit. Die handwerkliche Bearbeitung der Hostien solle die Reinigung symbolisieren, die durch das für die Zubereitung verwendete Wasser von der barmherzigen Liebe Gottes geprägt sei, zur Umkehr für das begangene Böse, denn für Gott sei nichts unmöglich. Die Initiative, die von der Inspektion der italienischen Gefängnisseelsorger gefördert wird, wird dank der Unterstützung der Stiftung „La Casa dello Spirito e delle Arti“ des Gefängnisses Opera und der Sozialgenossenschaft „Giorni Nuovi“ und „Missione speranza“ des Gefängnisses Castelfranco Emilia realisiert.

Es sei zu hoffen, dass der von einem Gefangenen begangene Fehler nicht auch das Herz der Gesellschaft gefangen nehme und sie in Gleichgültigkeit verharren lasse, hieß es weiter. Die Gefangenen seien die Brüder und Schwestern, die mit dem Geschenk der christlichen Hoffnung auf einen Neuanfang begleitet und unterstützt werden sollten.

Gefängnisse keine „Pulverfässer der Wut“

Dankbar sei man für die humanitäre Arbeit der Seelsorger und Freiwilligen, die die Gefängnisse zu Orten der Erholung und nicht zu „Pulverfässern der Wut“ machten. Strafvollzugsanstalten bräuchten in dieser schwierigen Zeit der wirtschaftlichen und sozialen Krise vor allem ausgestreckte Hände, die es verstünden, die Wunden zu heilen, ohne Vorurteile und Verachtung jeglicher Art gegenüber denjenigen, die in den Mantel des existenziellen Gefängnisses gehüllt sind.

Live bei uns

Vatican News überträgt den Eucharistischen Kongress am kommenden Wochenende live. Die genauen Uhrzeiten werden in den nächsten Tagen veröffentlicht.

(pm – hk)

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19. September 2022, 12:07