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 Der Bischof von Matagalpa, Rolando Alvarez, steht unter Arrest Der Bischof von Matagalpa, Rolando Alvarez, steht unter Arrest 

Nicaragua: Kirche zeigt sich solidarisch mit verfolgtem Bischof

Die katholische Bischofskonferenz Lateinamerikas und der Karibik (CELAM) hat ihre Solidarität mit Nicaragua und ganz besonders dem Bischof von Matagalpa, Rolando Alvarez, welcher von der Polizei verfolgt wird, gezeigt. Dafür dankte die nationale Bischofskonferenz Nicaraguas (CEN) und drückte ihrerseits „Brüderlichkeit, Freundschaft und geistliche Gemeinschaft“ mit den Verfolgten aber auch der Kirche weltweit aus.

So sagten die Bischöfe der CELAM in einer Erklärung: „Die jüngsten Ereignisse, wie die Belagerung von Priestern und Bischöfen, die Ausweisung von Mitgliedern religiöser Gemeinschaften, die Entweihung von Tempeln und die Schließung von Radiosendern haben uns tief verletzt. Wir drücken ihnen unsere Solidarität und Nähe aus". Das Schreiben unterzeichneten Miguel Cabrejos Vidarte, Erzbischof von Trujillo (Peru), und Jorge Eduardo Lozano, Erzbischof von San Juan de Cuyo (Argentinien); sie sind Präsident bzw. Generalsekretär von CELAM.

In dieser schwierigen Situation, so heißt es weiter, „begleiten wir unsere Brüder, die auf verschiedenen Wegen versuchen, die Stimme derer zu sein, die keine Stimme haben, um einen Dialog aufzubauen, der einen Weg der Einheit und des Friedens beschreiten kann".

„Wir haben kürzlich erklärt, dass unsere Kirche von Natur aus das Evangelium des Friedens verkündet“

Dankbar für Solidarität

Darauf antworteten die Bischöfe der Nicaraguanischen Bischofskonferenz in einem Schreiben, dass von den Vorsitzenden Carlo Enrique Herrera Gutiérrez, Bischof von Jinotega, und dem stellvertretenden Vorsitzenden Card. Leopoldo Brenes unterzeichnet wurde. Dort erklären sie, dass sie dankbar sind „für die Bekundungen der Brüderlichkeit und der Solidarität, die der Vorsitz des CELAM gegenüber dem CEN und der nicaraguanischen Kirche in diesen schwierigen Zeiten zum Ausdruck gebracht hat, insbesondere für unseren Bruder Bischof Rolando Álvarez. „Wir haben kürzlich erklärt, dass unsere Kirche von Natur aus ,das Evangelium des Friedens verkündet`; wir bitten den Herrn, die Gnade seines Heiligen Geistes zu erneuern, damit wir fest in der Hoffnung und treu in der vom Herrn empfangenen Sendung bleiben.“

Hintergrund

Grund für die Schreiben ist das Vorgehen der Regierung in Nicaragua. Nachdem in den Vergangenen Wochen zuerst mehrere katholische Radiosender geschlossen wurden, ist nun der Bischof von Matagalpa, Rolando Alvarez, von der Polizei unter Arrest gestellt worden, da er angeblich im Kontakt mit „gewalttätigen Gruppen“ steht, die „Hassverbrechen gegen die Bevölkerung ausführen wollen“, um damit „den Staat Nicaragua zu destabilisieren sowie Verfassungsorgane zu attackieren“. Der Bischof hat versucht, den Hausarrest zu durchbrechen und ist mit einer Prozession auf die Straße gezogen, seine Versuche, die Messe abzuhalten, wurden unterbunden.

Die Staatsführung kritisierte sein Vorgehen und behauptete, er würde religiöse Symbole instrumentalisieren und sich außerhalb des Gesetzes stellen.

(pm/sir – schw)

 

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10. August 2022, 10:38