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Geflüchtete Schüler im Jemen Geflüchtete Schüler im Jemen 

Jemen: Den Krieg und das Leid der Menschen nicht vergessen

Die Hilfsorganisation Misereor hat vor der am 1. September anstehenden Verleihung des Aachener Friedenspreises an seine jemenitische Partnerorganisation Mwatana for Human Rights auf das Leid und die Probleme im Jemen aufmerksam gemacht.

So sind laut Misereor rund 17,4 von insgesamt 29,8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern in akuter Not. Daran ändere auch die seit einigen Monaten anhaltende Waffenruhe nichts, deren Zukunft auf wackeligen Beinen steht.

So kämpften die Betroffenen mit mehreren Problemen. Viele könnten aus eigenen Mitteln nicht mehr ihren Lebensunterhalt bestreiten und seien auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen, berichtet Karin Bräuer, Länderreferentin für den Jemen bei Misereor. „Die Zahl der Kinder ohne ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln ist eine der höchsten weltweit.“ Ein weiteres Problem: „Durch die jahrelangen militärischen Auseinandersetzungen wurden mehr als 4,3 Millionen Menschen innerhalb des Landes vertrieben.“

Zudem wurden und werden im Jemen zahlreiche Menschenrechtsverletzungen begangen. „Sie tragen zur fortgesetzten Konfliktdynamik bei - im Vertrauen darauf, dass die verbreitete Straflosigkeit weitergehen wird“, so Bräuer. „Die Opfer sind sich ihrer Rechte oft nicht bewusst, erfahren weder Gerechtigkeit, noch erhalten sie eine Entschädigung.“

Friedenspreis für Mwatana for Human Rights

Mwatana for Human Rights setzt sich seit vielen Jahren für die Opfer von Menschenrechtsverletzungen ein. Die Organisation dokumentiert die Zerstörung ziviler und kultureller Güter und unterstützt die Betroffenen von Menschenrechtsverletzungen und willkürlichen Verhaftungen. In sozialen Medien, Filmen, Broschüren und Radiokampagnen schärft Mwatana das Bewusstsein von Menschen für ihre Rechte, ermutigt und qualifiziert sie für menschenrechtliches Engagement. Misereor freut sich sehr, dass die wichtige Arbeit seiner Partnerorganisation durch den Aachener Friedenspreis eine große Anerkennung erfährt.

Hintergrund

Immer wieder hat die Militärkoalition, welche von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt wird, Lieferungen von Hilfsgütern blockiert. Die Huthi- Rebellen, welche vom Iran unterstützt werden, haben 2014 die Hauptstadt Sanaa eingenommen gehabt und große Teile des Landes kontrolliert, bevor sie zurückgedrängt wurden. Beide Seiten haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Verstöße gegen die Menschenrechte begangen.


(misereor – schw)

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31. August 2022, 15:36