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Am Josefsgrab in Nablus ist es wieder zu Ausschreitungen gekommen Am Josefsgrab in Nablus ist es wieder zu Ausschreitungen gekommen 

Heiliges Land: Ein Toter und Dutzende Verletzte bei Zusammenstößen am Josefsgrab

Bei Zusammenstößen zwischen Palästinensern und der israelischen Armee am sogenannten Josefsgrab in Nablus ist am Donnerstagmorgen ein 18-jähriger Palästinenser erschossen worden. Mindestens 30 weitere Palästinenser wurden verletzt, berichteten örtliche Medien unter Berufung auf den palästinensischen Roten Halbmond.

Ein Soldat wurde leicht verletzt, als sich beim Laden seiner Waffe ein Schuss löste.Zu den Zusammenstößen kam es, als rund 600 jüdische Gläubige unter Armeeschutz die Stätte besuchten. Die Armee setzte laut israelischen Medien Scharfschützen ein, als militante Palästinenser auf die Gläubigen schossen.

Zu den jüdischen Besuchern zählten unter anderen der Parlamentsabgeordnete Ofir Sofer von der Partei „Religiöser Zionismus“ sowie der Vorsitzende des Siedler-Regionalrats Samaria, Jossi Dagan. Er sei „mit der klaren Aussage gekommen, dass das Josefsgrab für immer uns gehört und der Terrorismus uns nicht abschrecken wird“, so Sofer laut Bericht des Senders "Arutz Scheva". Nur ein „beharrlicher Kampf und der Glaube an unser Recht auf unser Land“ könne garantieren, dass Juden sicher und bei Tageslicht am Josefsgrab beten könnten.

Zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten kam es laut palästinensischen Medienberichten auch in den Städten Jenin, Al-Bireh und Ramallah im besetzten Westjordanland.

Hintergrund

Am Josefsgrab kam es in den vergangenen Jahren wiederholt zu Zusammenstößen und Zerstörungen der Stätte. Während der sogenannten „Tunnelunruhen“ 1996 und nach Beginn der zweiten Intifada im Herbst 2000 forderten Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern in unmittelbarer Nähe der Stätte zahlreiche Todesopfer. Nachdem es zwischenzeitlich geschlossen worden war, steht das Grabmal nun Juden zu bestimmten Zeiten für vorab koordinierte Besuche offen. Den Osloer Verträgen zufolge sollte das Grab als Enklave im palästinensischen Gebiet unter israelischer Verwaltung bleiben. Nach einem palästinensischen Angriff auf israelische Soldaten am Grab im Herbst 2000 gab die israelische Armee das Monument jedoch auf. Fromme Juden pilgern weiterhin zum Grab ihres Erzvaters, um dort zu beten.

(kna-skr)
 

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18. August 2022, 09:52