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Flüchtlinge in Pemba, im Norden Mosambiks Flüchtlinge in Pemba, im Norden Mosambiks 

Mosambik: Zunahme von Ausbeutung und sexueller Gewalt sorgt Kirche

Die katholische Bischofskonferenz des Südlichen Afrika (SABC) hat einen Anstieg von Ausbeutung und sexueller Gewalt gegen Kinder in Mosambik beklagt. Der Regierung und den Vereinten Nationen wirft sie mangelndes Handeln vor.

„Vergewaltigung, Prostitution, Mord und die Rekrutierung von Kindern im Alter von 11 und 12 Jahren als Soldaten geben Anlass zu großer Sorge", erklärte der bei der SABC für Frieden zuständige Johan Viljoen laut der Agentur ACI Africa. Besonders betroffen ist demnach die Krisenregion Cabo Delgado im Norden Mosambiks. Johan Viljoen, der für die SACBC das Denis Hurley Friedens Institut (DHPI) leitet, dankte im Interview mit ACI Africa den Vereinten Nationen (UNO), die jüngst einen Bericht zur Gewalt gegen Kinder in Mosambik angekündigt hatten. Dies reiche allerdings nicht aus: „Es wäre noch besser, wenn die mosambikanische Regierung täglich Untersuchungen durchführen würde", forderte er.  Auch die UN seien bisher zu wenig tätig.

Mosambik und UN schauen bisher weg

„Die Duldung und Untätigkeit sowohl der Vereinten Nationen als auch der mosambikanischen Regierung ist besorgniserregend. Es ist wunderbar, dass die UNO eine Untersuchung durchführt, aber wie viele Monate müssen wir noch warten, bis der Bericht fertiggestellt ist und dann vielleicht endlich Maßnahmen ergriffen werden - oder vielleicht noch nicht mal?"

„Wie viele Monate müssen wir noch warten, bis der Bericht fertiggestellt ist und dann vielleicht endlich Maßnahmen ergriffen werden - oder vielleicht noch nicht mal?“

Laut einem Mitte Juli publizierten Jahresbericht der UN über Kinder und bewaffnete Konflikte ist die Zahl der Entführungen von Kindern um mehr als 20 Prozent gestiegen, und die Fälle von sexueller Gewalt gegen Kinder haben weiter zugenommen. Johan Viljoen von der SACBC befürchtet, dass die Dunkelziffer hoch ist:„Dies sind nur die Fälle, über die berichtet wird. Ich bin mir sicher, wenn man in die Umsiedlungslager der Flüchtlinge geht, wird man feststellen, dass es viel schlimmer ist."

Hintergrund

Johan Viljoen hatte bereits Anfang des Monats in einem Interview mit ACI Africa vor einem dramatischen Anstieg der nicht gemeldeten Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch und Frühverheiratung in der mosambikanischen Provinz Cabo Delgado gesprochen. Seinen Informationen nach seien mehr als 50.000 Menschen durch den Konflikt vertrieben worden, darunter 35.000 Kinder unter 18 Jahren, die keine Eltern haben und unbegleitet sind und für Kinderprostitution missbraucht würden.

(aci africa-sst)

 

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19. Juli 2022, 15:14