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Die Heilung der zehn Aussätzigen Die Heilung der zehn Aussätzigen 

Indonesien: Erinnerung an Pionierin der Aussätzigenhilfe

Die katholische Kirche in Indonesien erinnert an die deutsche Ordensfrau Virgula Maria Schmitt, die am 27. Juni im Alter von 93 Jahren gestorben ist. Sie war eine Pionierin in der Pflege von Aussätzigen, Gründerin mehrerer Krankenstationen und half jahrzehntelang Behinderten und Opfern von sexualisierter Gewalt in Indonesien.

Das berichtete diesen Mittwoch die Missionsagentur fides, die mit der Provinzoberen der Steylermissionsschwestern in Indonesien, Schwester Yohana M. Momas, gesprochen hat. Sie berichtet, dass Schwester Virgula die Lepra-Stationen St. Damian und St. Raphael in Cander und Binongko auf der Insel Flores gegründet hat.

Geboren wurde Schwester Virgula am 3. September 1929 in Grünebach (Deutschland). Sie kam 1965 als Missionarin nach Indonesien. Dort war sie jahrelang in der Region Mangarai im Osten von Flores aktiv. Sie war eine der ersten, die humanitäre Arbeit in der Region leistete und bedürftigen Menschen half. Begonnen hatte alles mit einem Leprakranken, der von seiner Familie in der Wildnis ausgesetzt worden war. Ein Franziskanerpater fand ihn und brachte ihn ins St. Rafael-Krankenhaus, wo die deutsche Ordensfrau arbeitete. Sie ließ ihm die beste Pflege angedeihen und bat seine Verwandten in Deutschland um Hilfe. „Und sie haben mir geholfen," ließ die Ordensfrau „Floresa.com“ gegenüber im Jahr 2011 verlauten. Seit 1966 hat das Krankenhaus St. Rafael seine eigene Leprastation.

Eine Helferin der Ärmsten

Schwester Virgula verstand es als ihre Mission, Armen und Kranken zu helfen. Ihr Motto war: „Ich bin dazu berufen, jene zu befreien, die von Krankheiten gefesselt sind, weil sie Kinder Gottes sind.“ Doch für sie war es mehr als eine Beschäftigung: „Es ist nicht nur meine Arbeit. Ich bin keine wichtige oder intellektuelle Person, über die man schreiben sollte. Ich gehorche dem Willen Gottes. Ich bete jeden Morgen: "Herr, zeige mir, was ich heute tun soll, und gib mir die Fähigkeit, es zu tun". Wenn Gott sich etwas wünscht, dürfen wir ihm nicht widerstehen. Ich empfinde keine Angst oder Furcht, weil ich darauf vertraue, dass Gott mit mir ist. Ich glaube und erlebe, dass Gott uns nicht im Stich lassen kann", erzählte sie 2011.

Dabei war ihre Arbeit für sie selbst auch ein „göttliches Wunder“. „Gott sorgt immer rechtzeitig für Hilfe. Wenn die Schwestern Medikamente, Kleidung, Lebensmittel oder andere Dienste benötigen, ist immer Hilfe verfügbar, insbesondere in Form von Geld“, stellte Schwester Virgula einmal fest. Von ihren Kolleginnen wurde sie als kreativ beschrieben, außerdem lebte sie „ein interkulturelles Leben, wobei sie die Manggarai-Kultur, einen der Dialekte Indonesiens, sehr liebte", erzählte Sr. Momas.

Hintergrund

Die Steyler Missionsschwestern sind eine Ordensgemeinschaft mit mehr als 3.000 Mitgliedern in 46 Ländern. Am 8. Dezember 1889 gründete St. Arnold Janssen die Ordensgemeinschaft im niederländischen Steyl.

(fides - schw)

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20. Juli 2022, 14:49