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Protestierende in der Hauptstadt Port- au -Prince Protestierende in der Hauptstadt Port- au -Prince 

Haiti: Immer neue Gewalt

In den vergangenen Wochen haben viele Menschen durch die Gewalt zwischen rivalisierenden Banden und bei politischen Unruhen ihr Leben verloren. Außerdem müssen immer mehr Familien vor den anhaltenden Schießereien Schutz suchen.

Am vergangenen Wochenende sind laut Medienberichten 17 haitianische Flüchtlinge bei einem Bootsunglück vor den Bahamas ums Leben gekommen. Die Gewalt zwischen rivalisierenden Banden hat allein in der vergangenen Woche mindestens 89 Todesopfer gefordert. Erst Ende Juni berichtete das Nationale Netzwerk zur Verteidigung der Menschenrechte (RNDDH), dass allein in den letzten zwei Juni-Wochen als Folge von Kämpfen zwischen zwei rivalisierenden Banden 191 Menschen getötet worden seien. Mindestens 18 Frauen seien vergewaltigt worden, 17 Frauen anschließend ermordet worden. 

Die Gewalt fordert nicht nur Todesopfer, sondern zwingt, wie etwa am vergangenen Wochenende, Hunderte Kinder und Erwachsene in der Hauptstadt Port-au-Prince dazu, vor Schießereien Schutz in einer Schule  zu suchen.  Zudem wurden Tausende Haushalte von der Außenwelt abgeschnitten und sind ohne Zugang zu Trinkwasser und Lebensmittel. Die katastrophalen Zustände auf der Insel zwingen immer mehr Menschen zur Flucht.

Hintergrund

Haiti gilt als das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Es wurde in den letzten Jahren von Naturkatastrophen wie Erdbeben und Wirbelstürmen sowie politischen Unruhen und Kriminalität destabilisiert. Im vergangenen Jahr wurde Präsident Jovenel Moise ermordet, die Hintergründe der Tat sind bis heute nicht aufgeklärt. Seitdem führt Ariel Henry als Premierminister die Regierung, ein Termin für Neuwahlen steht noch nicht fest. Im Land herrschen chaotische Zustände.

(kna –schw)

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25. Juli 2022, 11:08