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Proteste gegen die Auswirkungen der Wirtschaftskrise Proteste gegen die Auswirkungen der Wirtschaftskrise 

Argentinien: Kirche ruft zum Dialog mit Gewerkschaften auf

Nach einem Treffen des Vorsitzenden der argentinischen Bischofskonferenz, Oscar Ojea, mit führenden Vertretern sozialer und gewerkschaftlicher Verbände hat der Bischof die Regierung und die Gewerkschaften zum Dialog aufgerufen. Dieser dürfe, vor allem in der aktuellen Situation, nicht enden.

Dies sagte er laut der Agentur SIR nach dem Treffen. Die Gewerkschaften hatten um das Gespräch gebeten, nachdem die Polizei einige Anführer der Gewerkschaften, die zu Protesten aufriefen, festgenommen hatte. Bischof Ojea forderte daraufhin alle Beteiligten zum Dialog auf, so dass weiterhin die freie Ausübung der verfassungsgemäßen Rechte, etwa der Meinungsfreiheit, gewährt sei.

„In dem äußerst komplexen und besorgniserregenden sozialen Kontext, in dem wir leben, teilt die Kirche die Besorgnis über die Notlage eines bedeutenden Teils der Bevölkerung“, so Ojea. Diese Notlage werde durch die Wirtschaftskrise erschwert und führe dazu, dass viele Menschen nicht genug zum Leben hätten. Der Bischof bekräftigte noch einmal „die Notwendigkeit des Dialogs zu jeder Zeit, um jede Art von Gewalt zu vermeiden“. So müssten Gewerkschaften und Regierung gemeinsam zum Gelingen des sozialen Friedens beitragen.

Hintergrund

Argentinien steckt in Folge der Corona-Pandemie in einer schweren Wirtschaftskrise, die Armutsrate in dem südamerikanischen Land stieg zeitweise über 40 Prozent. Die Regierung versucht gemeinsam mit der Kirche Abhilfe zu schaffen, indem sie etwa neue Sozialprogramme gemeinsam mit den argentinischen Armenpriestern auflegt. In diesem Kontext kam es zu Protesten und Verhaftungen. Die argentinischen Armenpriester haben traditionell eine Nähe zu den linksgerichteten Peronisten und stellten sich im Wahlkampf mehrheitlich hinter Präsident Alberto Fernández.

(sir - schw)
 

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29. Juli 2022, 14:35