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Am Freitagabend in Melilla Am Freitagabend in Melilla 

23 tote Migranten in Melilla

Die Zahl der Migranten, die in der spanischen Exklave Melilla in Nordafrika ums Leben gekommen sind, ist auf 23 Personen gestiegen. Hunderte von Migranten hatten am Freitagabend versucht, von Marokko aus die Grenzbefestigungen zu überwinden.

Marokkanische Menschenrechtler fordern eine Untersuchung; der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez spricht von einem „Angriff auf die territoriale Integrität“ Spaniens und verortet die Schuld an dem Drama bei „Mafiabanden“.

Hunderte von Migranten hatten versucht, die Grenzbefestigung zu stürmen; dabei stürzten einige zu Tode, viele wurden verletzt, darunter auch Dutzende marokkanische Sicherheitskräfte. Mehr als hundert Migranten sollen es geschafft haben, spanischen Boden zu erreichen.

„Solche Szenen haben wir hier noch nie erlebt“

Die spanische Zeitung „La Razón“ spricht von einer noch höheren Todeszahl als offiziell angegeben. Ihren Quellen zufolge sollen 45 Migranten und vier Sicherheitskräfte bei dem Sturm auf die Grenze ums Leben gekommen sein.

„Wir fordern eine eingehende Untersuchung“, sagte ein Vertreter der marokkanischen Menschenrechts-NGO AMDH in Nador, einer an Melilla angrenzenden Stadt. „Solche Szenen wie am Freitag haben wir hier noch nie erlebt.“ Seinen Angaben zufolge waren die meisten Toten Migranten aus dem subsaharischen Afrika. Von den Migranten, die es auf die spanische Seite geschafft haben, sollen hingegen die meisten aus dem Sudan stammen.

Melilla ist von marokkanischem Staatsgebiet umgeben. Immer wieder versuchen Migranten und Geflüchtete aus Afrika, über Melilla oder Ceuta, eine weitere spanische Exklave, in die EU zu gelangen.

(afp – sk)
 

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26. Juni 2022, 10:12