Kambodscha: Eine neue Kirche für Kampot

Noch vor 20 Jahren habe es in der Kleinstadt am Golf von Siam unweit der Grenze zu Vietnam noch keinen einzigen Katholiken gegeben, zitiert Asianews den aus Italien stammenden Ortspfarrer Gianluca Tavola, der seit 2009 als Missionar der Päpstlichen Missionswerke (PIME) in Kampot tätig ist. Auch wenn in der neuen Kirche nur 150 Menschen Platz fänden, sei die Weihe der neuen Kirche „ein wichtiges Zeichen der Reife“ für die Ortsgemeinde - „eine Möglichkeit, allen zu sagen: Es ist eine kleine, junge Gemeinschaft, aber wir sind auch da“, so der Geistliche.

Kleine, aber aktive Gemeinde

Im Einzugsgebiet von Kampot, das Teil des apostolischen Vikariates von Phnom Penh ist, gibt es unter insgesamt 600.000 Einwohnern heute insgesamt 300 Katholiken. Die St. Augustinus-Kirche soll zum Herzstück der wachsenden katholischen Gemeinde werden. Neben der neuen Kirche sei außerdem ein neues Schulgebäude fertiggestellt worden, das einen Kindergarten und eine Grundschule umfasst. Die überwiegende Mehrheit der Schüler stammt laut kirchlichen Angaben aus nicht-christlichen Familien.

Katholiken in Kambodscha

In den 1950er Jahren schätzte der Heilige Stuhl die Zahl der Katholiken in Kambodscha auf etwa 120.000, von denen etwa 50.000 ethnische Vietnamesen waren. Während des langen Bürgerkriegs und der Terrorherrschaft der Roten Khmer, denen mindestens zwei Millionen Menschen zum Opfer fielen, war der Katholizismus in Kambodscha fast ausgerottet.

Nach dem Ende des Bürgerkriegs in den 1990er Jahren kehrten die Missionare zurück und die Kirche erlebte eine Wiedergeburt; auch wenn sie immer noch eine Minderheit sind. Heute machen die Christen weniger als ein Prozent der rund 17 Millionen Einwohner Kambodschas aus. Die rund 20.000 Katholiken leben in drei Kirchenbezirken: dem Apostolischen Vikariat Phnom Penh und den Apostolischen Präfekturen Battambang und Kampong-Cham.

(asianews – pr)