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 Der Sarg der Journalistin Schireen Abu Akleh Der Sarg der Journalistin Schireen Abu Akleh 

Heiliges Land: Krankenhausdirektor verurteilt Polizeirazzia

Der Direktor des Jerusalemer Sankt Joseph-Krankenhauses hat das gewaltsame Eindringen der Polizei auf das Krankenhausgelände während eines Trauerzuges für eine erschossene palästinensische Journalistin verurteilt.

Während der Trauerveranstaltung für die Katholikin Shireen Abu-Akleh sei das Krankenhaus, das Aufnahmeort für Patienten aller Religionen ist, „brutal und ungerechtfertigt“ angegriffen worden, zitiert Asianews Krankenhausdirektor Jamil Koussa. Die Menschen hätten Fahnen getragen und Lieder gesungen, als Polizeikräfte den auf dem Krankenhausgelände startenden Trauerzug attackiert hätten - im Zuge der Übergriffe auch mit Schlagstöcken, Gummigeschossenen und Tränengas. Bei dem Angriff sei auch einer der Ärzte verletzt worden. Die Polizei habe im Krankenhaus eine Razzia durchgeführt und diese selbst auf der Notaufnahme fortgesetzt.

Journalistin starb am 11. Mai

Die palästinensisch-amerikanische Al Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh war während eines israelischen Militäreinsatzes im Westjordanland von Schüssen getötet worden. Bei ihrer Trauerfeier in Jerusalem, an der tausende Menschen teilnahmen, eskalierte die Gewalt. Laut palästinensischen Angaben griffen Sicherheitskräfte die Trauernden an, laut der israelischen Polizei warfen gewalttätige Demonstranten Steine.

Kirchenvertreter im Heiligen Land wie der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa, verurteilten die Gewalt. Israel wies derweil Vorwürfe zurück, die Journalistin sei am 11. Mai gezielt von der israelischen Armee getötet worden. Die palästinensische Behörde hatte erklärt, dass die israelische Armee Abu Akleh vorsätzlich getötet habe. US-Außenminister Antony Blinken, UN-Menschenrechtsexperten, Jerusalemer Kirchenführer und zahlreiche Organisationen fordern eine transparente und umfassende Untersuchung zu den tödlichen Schüssen auf die 51-jährige Christin.

(asianews – mr/pr)

 

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27. Mai 2022, 10:33