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Lviv im Westen der Ukraine, aufgrund seiner altösterreichischen Vergangenheit im Deutschen als Lemberg bekannt Lviv im Westen der Ukraine, aufgrund seiner altösterreichischen Vergangenheit im Deutschen als Lemberg bekannt 

Ukrainischer Bischof: Nichteingreifen in Krieg unterstützt Mörder

Der griechisch-katholische Bischof von Lemberg, Wolodymyr Hruza, plädiert für mehr Unterstützung der Ukraine durch Westeuropa. Katholiken sollten ihren Regierungen die Wahrheit des „brutalen Mordens" beibringen und zum Handeln auffordern.

Es sei zu wenig, sich betroffen und besorgt zu zeigen, sagte der Bischof im Interview mit der österreichischen „Kleinen Zeitung" vom Ostersonntag. „Das hilft niemandem, der am Sterben ist. Die Menschen wollen gerettet werden. Es geht hier um Leben und Tod."

Jene im Westen, die der Ukraine etwa mit Verweis auf eine Unvereinbarkeit mit christlichem Glauben das Recht auf bewaffnete Gegenwehr absprechen, lade er ein, während der Bombenangriffe mit in die ukrainischen Bunker zu kommen oder zu den Gräbern, an denen Kinder um ihre Mütter weinen, sagte Hruza. „Wer sich nicht einmischt, der unterstützt die Mörder. Er billigt durch sein Schweigen ihre Untaten, wäscht sich die Hände in Unschuld wie Pilatus." Nötig sei Hilfe wie im biblischen Gleichnis vom Barmherzigen Samariter, der nicht am Verletzten vorbeiging - wozu auch Waffenlieferungen gehörten. Schließlich sei der Ukraine der Krieg aufgezwungen worden.

Als Priester versuche er, frei von Hass zu sein, verspüre jedoch „als Bürger eines Landes, das sich verteidigt, eine gesunde Aggression", bekannte Hruza. Wichtig sei dabei jedoch, „dass man auch im Krieg ein Mensch bleibt und nicht zum Mörder und Gewalttäter wird" - was viele ukrainische Soldaten bisher bezeugt hätten, indem sie russische Kriegsgefangene human behandelten. Immer müsse auch Vergebung Platz haben, wobei jedoch gelte: „Um jemandem vergeben zu können, sollte dieser seine Taten bereuen. Tut er das nicht, dann kann die Vergebung nicht wirken. Man kann nicht einseitig jemandem vergeben, der nichts davon hören will."

(kap – gs)

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18. April 2022, 14:39