Suche

Friedensdemo für die Ukraine in Hong Kong Friedensdemo für die Ukraine in Hong Kong 

Schewtschuk: „Wir bezeichnen es als den Vaterländischen Krieg“

Genau einen Monat nach Kriegsbeginn hat der Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk eine „tragische Bilanz“ gezogen. In seiner neuen Videobotschaft an diesem Donnerstag prangerte er die hohe Zahl an Toten und Verwundeten an. Allein die Massengräber von Mariupol seien nicht hinnehmbar. Hier die Botschaft im Wortlaut:

Gelobt sei Jesus Christus!

Liebe Brüder und Schwestern in Christus!

Heute ist der 24. März 2022 und heute ist genau ein Monat vergangen, seit dieser schreckliche Krieg gegen die Ukraine, gegen das ukrainische Volk, begonnen hat. Wir bezeichnen diesen Krieg bereits als den „Vaterländischen Krieg“. Ein Krieg, der schon so viele Menschenleben gekostet hat, der so viel Zerstörung und Verwüstung gebracht hat.

In diesen Tagen habe ich die Verwundeten besucht, unsere verwundeten Verteidiger, um mit ihnen zu sprechen. Und der erste Eindruck, der mich immer noch tief in meinem Herzen berührt, ist, dass ich bei keinem von ihnen ein trauriges Gesicht gesehen habe. Als ich sie begrüßte, hielt ich ihre mutige Hand in meinen Händen, aber der Rest ihres Körpers, ihr ganzer Körper war verwundet. Dieser Soldat, diese Person, diese Frau lächelte und erzählte mir vom Sieg, dem Sieg der Ukraine. Und alle baten um das Gebet, damit sie so schnell wie möglich in die Armee zurückkehren und wieder Seite an Seite mit ihren Schwestern und Brüdern unser Heimatland verteidigen können. Ihre Gesichter, ihre Augen, ihre Bitten leuchten voller Hoffnung für uns alle. Sie haben die Hoffnung, dass die Wahrheit siegen wird, dass selbst ein verwundeter Krieger sein Heimatland mit Gebet, Gedanken, Worten der Inspiration und Ermutigung für all jene verteidigt, die zweifeln oder verwirrt sein könnten.

Ich bitte alle, für all jene zu beten, die in diesem Krieg verwundet wurden, denn wir kennen nicht einmal ihre Zahl. Sie brauchen so sehr unsere Aufmerksamkeit und Unterstützung.

Aber heute möchte ich mich besonders an die Ukraine und die Welt wenden, an alle Staatsmänner der Nationen der Welt, an die Führer der Religionsgemeinschaften, Kirchen und Konfessionen. Der größte Schmerz der Ukraine ist die Stadt Mariupol.

Erinnern Sie sich, vor einigen Wochen haben wir gesagt, dass wir von diesen Massengräbern von Zivilisten betroffen sind, die wir zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg und den Repressionen Stalins gesehen haben. Heute möchte ich Ihnen sagen, dass die Stadt Mariupol mit den leblosen Körpern von Hunderten, Tausenden von Menschen bedeckt ist, die niemanden haben, der sie beerdigt.

Deshalb möchte ich heute meine Stimme im Namen dieser heldenhaften, sterbenden Stadt erheben: Lasst sie uns retten! Lasst uns das Leben verteidigen! Heute braucht diese Stadt humanitäre Korridore. Sie braucht sogar die internationale Gemeinschaft, die hilft, die Belagerung zu durchbrechen und die humanitären Güter, die wir haben, zu den Menschen zu bringen, die heute langsam an Hunger sterben.

Letzte Woche haben diese Menschen noch vom schmelzenden Schnee gelebt und konnten so Trinkwasser bekommen. Heute gibt es keinen Schnee mehr in Mariupol. Lasst uns diese Stadt Marias retten! Lasst uns alles tun, um diese Stadt zu retten, die heute wirklich ein Ort des Zusammenstoßes von Gut und Böse ist, ein Ort, an dem sich das Schicksal der Ukraine, Europas und der Welt entscheidet.

O Maria, Mutter Gottes, rette die Ukraine! Rette deine Kinder! O Maria, hilf uns, den Krieg zu besiegen!

Der Segen des Herrn komme auf Euch herab, kraft seiner Gnade und Menschenliebe, jetzt und allezeit, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Gelobt sei Jesus Christus!

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

24. März 2022, 11:01