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Schewtschuk: „Krieg in der Ukraine ist kein Computer-Spiel“

Für viele – vor allem jüngere Menschen – kann der Krieg in der Ukraine wie ein Computerspiel wirken. Dies sei eine gefährliche Haltung, da man leicht das „Mitleiden“ vergesse, so der Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk in seiner Videobotschaft an diesem Samstag. Hier seine Botschaft im Wortlaut:

Gelobt sei Jesus Christus!

Liebe Brüder und Schwestern in Christus. Heute ist der 19. März 2022 und die Ukraine erlebt bereits den 24. Tag dieses blutigen, ungerechten Krieges, den der russische Aggressor gegen das friedliche ukrainische Volk begonnen hat.

Auch heute, in dieser Nacht, hat sich die Ukraine weiter verteidigt.

Die Ukraine steht. Die Ukraine glaubt mehr und mehr, dass sie gewinnen wird. Wir spüren, dass Gott der Herr mit uns ist.

Und der Sieg liegt nicht bei dem, der in menschlicher Kraft stärker ist, sondern der Sieg liegt bei dem, mit dem Gott, der Herr, ist ... bei wem die Wahrheit ist, bei dem ist die Kraft ...

Ich möchte, dass wir heute für die unmittelbaren Opfer dieses Krieges, für die Verwundeten beten. Die Ukraine weiß bis heute nicht einmal genau, wie viele Menschen während dieses Krieges verletzt und schwer verwundet wurden. Wir müssen heute im Gebet besonders an unsere verwundeten Krieger denken, die die Wunden der Ukraine auf ganz besondere Weise an ihrem Leib tragen und ihr Leben und ihre Gesundheit für unsere Freiheit einsetzen.

Erinnern wir uns heute vor allem an die Zivilisten, die durch Bombenangriffe, Straßenkämpfe und Granatenbeschuss verwundet wurden und Opfer dieses Krieges wurden. Heute gedenken wir im Gebet derer, die unter den Trümmern der zerstörten Gebäude, den russischen Raketen und Bomben gefangen sind. Denken wir heute an die Väter und Mütter, die ihre Kinder mit ihrem eigenen Körper beschützten und dabei schwere Wunden erleiden.

Wir können sagen, dass die Zahl der Schwerverletzten in der Ukraine heute in die Tausende geht. Das ganze ukrainische Land ist voll vom Weinen und Stöhnen der Wunden an menschlichen Körpern, Wunden an Menschen... Und wie viele seelische Wunden erleiden die Menschen heute in der Ukraine. Wir können noch nicht einmal vorstellen und richtig darüber reden.

Ich möchte mich vor allem an all diejenigen wenden, die mich in der Ukraine und in der Welt hören. Pater Lesiv, einer der Märtyrer des Kommunismus, sagte zu seiner Zeit: „Habt keine Angst, den Schmerz der Menschen in unsere Herzen zu lassen, denn er ist es, der uns zu Christen machen wird.“

Heute müssen wir in der Lage sein, mit den Leidenden mitzufühlen und mit ihnen zu leiden, insbesondere mit denen, die unter den Umständen des Krieges in der Ukraine persönliche Verletzungen erleiden.

Es ist so wichtig für uns, mit unseren Nächsten mit leiden zu können....

So ist es, dass etliche Menschen in der ganzen Welt, die heute über den Krieg in der Ukraine erfahren, auf die eine oder andere Weise mit verschiedenen Arten von Computerspielen aufgewachsen sind. Und so kann das Wort „Krieg“ für sie ein Spiel, eine Art Show, eine Art Fernsehsendung bedeuten... Deshalb besteht die große Gefahr, dass sogar diese schrecklichen Bilder des Krieges, die die Menschen in der ganzen Welt heute sehen, wie die Ukraine gekreuzigt, ruiniert und verwundet wird, einfach angeschaut werden, ohne ein Mitleiden mit dem ukrainischen Volk hervorzurufen.

Heute möchte ich an Sie alle appellieren: Verschließen Sie Ihre Herzen nicht vor dem Leid der Ukraine! Eines Tages wird Gott, der Herr, zu euch sagen: „Ich wurde in der Ukraine verwundet, und ihr habt euer Gesicht von mir abgewandt...“

Heute möchte ich an die internationalen Institutionen, an die öffentliche Meinung der Weltgemeinschaft appellieren. Ich glaube nicht, dass die Menschheit heute dem Krieg gegenüber machtlos ist.

Alle zusammen können und müssen wir den Krieg in der Ukraine stoppen! Seien Sie nicht taub für das Leid, für die Schreie von Tausenden von Menschen in der Ukraine... Öffnen Sie Ihre Herzen für sie! Lassen Sie uns alle zusammenarbeiten, um diesen schrecklichen Krieg zu beenden.

Möge der Frieden über den Krieg in der Ukraine gewinnen!

Jungfrau Maria, heute bereiten sich die Ukraine und Russland auf die Weihe an Dein Unbeflecktes Herz vor. Nimm unser ukrainisches Volk unter deinen Schutz und hilf uns als die gute Mutter, den Krieg in der Ukraine zu überwinden.

Heilige Jungfrau, Unbeflecktes Herz Mariens, errette uns. Amen

Der Segen des Herrn komme auf Euch herab, kraft seiner Gnade und Menschenliebe, jetzt und allezeit, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Gelobt sei Jesus Christus!

(vatican news – mg)

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19. März 2022, 11:08