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Der ukrainisch-katholische Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk Der ukrainisch-katholische Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk

Ukraine: Möge der barmherzige Herr diesen Wahnsinn beenden

Der ukrainisch-katholische Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk hat allen gedankt, die sich für Frieden in der Ukraine einsetzen und erneut Hilfe angemahnt: „Lasst uns für die Ukraine beten! Seien Sie unsere Stimme in der Welt! Möge der barmherzige Herr diesem Wahnsinn ein Ende setzen!", bittet er in seiner aktuellen Videobotschaft.

Konkret erwähnte der Großerzbischof in seiner Videobotschaft vom Freitag aus Kiew die Friedensbemühungen der orthodoxen Kirchen -  „vor allem in Deutschland und Westeuropa, und der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland, die versucht, den Flüchtlingen zu helfen und sich an die Würdenträger Russlands wenden, um auf die sofortige Beendigung des Krieges aufmerksam zu machen". Schewtschuk dankte auch dem Ökumenischen Rat der Kirchen sowie den Katholiken und Protestanten in Frankreich explizit für ihre Friedensappelle. 

Sorge um Gegend bei Tschernobyl 

Sorge äußerte Schewtschuk  mit Blick auf das Gebiet rund um das frühere Kernkraftwerk Tschernobyl, bei dem es im Jahr 1986 zum schwersten Unfall in der Geschichte der Kernenergie kam. Das Gebiet ist immer noch stark verseucht. Die in der Nähe gelegene Stadt Slavutych sei ohne Strom, und so bestehe „die große Gefahr, dass sich eine neue Welle radioaktiver Strahlung aus dem Tschernobyl-Reaktor ausbreitet". Der dortige Priester und seine Frau blieben beim Volk, das „komplett umzingelt" sei.

Zerstörter Panzer in der Nähe von Mariupol
Zerstörter Panzer in der Nähe von Mariupol

Krieg gegen die Zivilbevölkerung

Der ukrainisch-katholische Großerzbischof prangerte am 16. Tag des Krieges in der Ukraine erneut die besonders hohe Zahl ziviler Opfer an: „Nach offiziellen Angaben wurden in diesen Tagen viel mehr Zivilisten, Frauen und Kinder getötet als Soldaten. Wir trauern um die unschuldigen Opfer des Krieges in der Ukraine." Er bat zudem um Gebete für die ukrainische Armee, „die heute den Frieden der Ukraine, Europas und der Welt" verteidige. 

Arbeiten und leben, um bestehen zu können

Laut Schewtschuk haben bisher bereits mehr als zwei Millionen Menschen die Ukraine verlassen. Er betonre, dass sie fliehen mussten und gerne zurück kehren wollten, um in ihrem Land in Frieden zu leben.  Allen Ukrainern machte der Großerzbischof Mut: .„Wo immer Sie sind - Stärken Sie Ihren Staat! Unsere Armee kämpft, aber wir ukrainische Bürger müssen unsere staatlichen Strukturen so gut es geht stärken: die Lehrer sollen mit dem Unterrichten beginnen ... die Landwirte sollen sich aufs Aussäen vorbereiten." Zudem mahnte er alle Bürger, den Befehlen der zivilen Militärverwaltung Folge zu leisten.

„Jeder hat seine Front“

Die Ukraine muss arbeiten und leben, um in diesem Krieg bestehen zu können.   Jeder hat seine Front. Jeder hat seinen Wachposten. Und wir sollen uns gemeinsam als ein Volk, für die Würde des menschlichen Lebens und das Gemeinwohl bemühen und einsetzen sowie die staatlichen Institutionen festigen", rief der Großerzbischof das Volk auf.

(vatican news-sst)

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11. März 2022, 14:28