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Das General Hospital in der Hauptstadt wird schon seit zwanzig Tagen bestreikt Das General Hospital in der Hauptstadt wird schon seit zwanzig Tagen bestreikt 

Haiti: Streik der Krankenhäuser

Tausende von Ärzten, Krankenpflegern und anderen Mitarbeitern im Gesundheitswesen in ganz Haiti streiken. Sie protestieren damit gegen die dramatisch verschlechterte Sicherheitslage und das Unwesen krimineller Banden.

Außerdem protestieren sie gegen die Unterfinanzierung des Gesundheitswesens und das Nicht-Zahlen von Gehältern.

Viele Haitianer errichteten am Donnerstag Barrikaden oder blockierten Straßen, um sich mit dem Ärztestreik solidarisch zu erklären. Der Streik betrifft öffentliche wie private Gesundheitseinrichtungen im ganzen Land. Nur für Notaufnahme-Patienten werden Ausnahmen gemacht.

Patienten sterben, weil sie nicht mehr versorgt werden

Nach UNO-Angaben ist die Zahl der Entführungen in Haiti im letzten Jahr um 180 Prozent nach oben geschnellt; vermutlich liegt die Zahl der Entführungen weitaus höher als die offiziell gemeldeten 655 im Jahr 2021. Auch der öffentliche Nahverkehr plant aus demselben Grund in der nächsten Woche einen Streik.

Die Uni-Klinik in der Hauptstadt Port-au-Prince, das größte öffentliche Krankenhaus des Landes, wird schon seit über zwanzig Tagen bestreikt; sie wurde durch die Aktion fast vollständig lahmgelegt. Nach Medienangaben starben zahlreiche Patienten, weil sie nicht mehr versorgt wurden.

Ärmstes Land der westlichen Welt

Haiti ist das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Es hat in den letzten Jahren nicht nur eine Reihe von Naturkatastrophen erlebt, sondern ist auch politisch instabil. Immer wieder gibt es Berichte über die Verwicklung von Politikern in das um sich greifende Bandenwesen.

(ap – sk)

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18. März 2022, 15:06