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In Juba, der Hauptstadt des Südsudan In Juba, der Hauptstadt des Südsudan 

Südsudan erwartet Papstbesuch „mit Hoffnung”

Das jüngste Land der Welt, Südsudan, erwartet den Besuch von Papst Franziskus und Anglikanerprimas Justin Welby „mit viel Erwartung und Hoffnung“. Das sagte Erzbischof Stephen Ameyu von Juba über die lange geplante, doch schwierig zu realisierende Visite.

Der Papst habe „eine besondere Liebe für Südsudan“, so der Kirchenmann in einem Interview gegenüber der Agentur aciafrica. Das Volk Gottes bete für das Zustandekommen dieser Visite. Diese würde dazu beitragen, „den Friedensprozess in unserem Land zu konkretisieren“, sagte Ameyu. „Sein Besuch wird bedeuten, dass Christus sein Volk überall besuchen wird. Es geht nicht um gute Straßen und gute Häuser, sondern darum, dass dort Menschen leben." Die politischen Führer des Südsudan rief der Erzbischof von Juba dazu auf, „ihren Teil dazu beizutragen, dass Frieden herrscht", sagte der Erzbischof, der seit März 2020 an der Spitze des einzigen Metropolitansitzes des Südsudan steht.

Franziskus hatte 2019 die verfeindeten politischen Führer des Südsudan zu einem Einkehrtag zu sich in den Vatikan eingeladen und sie bei der Gelegenheit eindringlich zum Frieden gemahnt. Anschließend kniete er vor ihnen nieder und küsste ihnen die Füße. Der Bürgerkrieg in dem eben erst gegründeten Staat war 2013 ausgebrochen. Derzeit gibt es keine Kriegshandlungen im Südsudan, doch der Frieden steht auf schwachen Füßen. Die Bemühungen zur Umsetzung eines Friedensprozesses haben seit November 2017 rund 375.000 südsudanesische Flüchtlinge aus Nachbarländern zur freiwilligen Rückkehr bewegt. Weitere 1,6 Millionen Binnenvertriebene sind ebenfalls nach Hause zurückgekehrt. Allerdings leiden mehr als die Hälfte aller Menschen im Südsudan unter akuter Ernährungsunsicherheit. 

Besuch aus dem Vatikan im Dezember 2021

Der vatikanische „Außenminister” Erzbischof Paul Richard Gallagher war vergangenen Dezember im Südsudan zu Gast und sagte politischen und religiösen Führern, Papst Franziskus habe mehrfach den Wunsch geäußert, den Südsudan zu besuchen. Anfang des Monats wurde Erzbischof Justin Welby zitiert, der den Wunsch zu dem gemeinsamen Besuch in Juba „in den nächsten Monaten, vielleicht in einem Jahr" bestätigte.

Es war Papst Franziskus selbst gewesen, der 2017 zum ersten Mal öffentlich von seinem Wunsch sprach, den Südsudan zu besuchen. Bei einer Begegnung mit Gläubigen der anglikanischen Allerheiligenkirche in Rom sagte er, „meine Mitarbeiter untersuchen die Möglichkeit einer Reise in den Südsudan. Warum? Weil die Bischöfe gekommen sind, der anglikanische, der presbyterianische und der katholische Bischof, zu dritt, gemeinsam, um mir zu sagen: ,Bitte, kommen Sie in den Südsudan, nur für einen Tag. Aber kommen Sie nicht allein, kommen Sie gemeinsam mit Justin Welby'... Von ihnen, der jungen Kirche, kam diese Kreativität. Und wir denken darüber nach, ob dies möglich ist, ob die Situation dort unten zu schlimm ist… Aber wir müssen es tun, weil sie, die drei, gemeinsam den Frieden wollen und für den Frieden zusammenarbeiten.“

(aciafrica - gs)

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26. Februar 2022, 13:57