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Verteilung von Brot in Kabul am Montag Verteilung von Brot in Kabul am Montag 

Afghanistan: Viele Kinder schwer mangelernährt

Auf die Not der Kinder und Familien in Afghanistan macht das UNO-Kinderhilfswerk Unicef aufmerksam. Diese Not sei im Land überall greifbar, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von Unicef Deutschland, nach der Rückkehr von einer Afghanistan-Reise an diesem Dienstag.

„Auf den Straßen sehen Sie immer mehr Kinder, die verzweifelt betteln, Kinder, die versuchen, mit irgendeiner Form von Arbeit Geld zu verdienen. Ich glaube, ganz besonders hängengeblieben ist bei mir das Bild von Müttern mit Kleinkindern, die auf der Straße, mitten in der Straße, zwischen den vorbeifahrenden Lkw, versuchen zu betteln.“

Temperaturen von -15 Grad

In Afghanistan herrscht Winter, mit Temperaturen bis zu minus 15 Grad. Unicef hat Winternothilfe-Pakete verteilt. Kinder und Familien hätten nicht mal mehr das Geld, um Feuerholz zu kaufen, sagte Christian Schneider in der ARD. „Wir statten diese Kinder mit dem Nötigsten aus, mit Winterjacken, Boots, gefütterten Hosen, um die Kälte etwas besser zu überstehen.“

Man habe sehr viele mangelernährte Kinder gesehen, gerade Kleinkinder, so Schneider. Es sei die Kombination aus Schutz gegen den Winter und auch Nahrung, die die Kinder in Afghanistan derzeit am dringendsten brauchten.

Derweil ruft die Menschenrechtsorganisation „Pro Asyl“ die EU-Länder dazu auf, mehr schutzbedürftige Menschen aus Afghanistan auszufliegen. Dabei könnten Flugzeuge auf dem Hinflug nach Kabul humanitäre Güter ins Land bringen und auf dem Rückflug Schutzsuchende ausfliegen. Nach UNO-Angaben haben die Taliban seit ihrer Machtübernahme vom August mehr als hundert frühere Regierungsmitarbeiter und Ortskräfte der internationalen Truppen in Afghanistan hingerichtet.

(ard/pro asyl – sk)
 

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01. Februar 2022, 11:56