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Kunden an einem Obststand in Kandahar Kunden an einem Obststand in Kandahar 

CAFOD: An Weihnachten für hungernde Afghanen spenden

Über acht Millionen Menschen stehen in Afghanistan derzeit am Rande einer Hungersnot; in den nächsten drei Monaten drohen über eine Million Kinder unter fünf Jahren hungers zu sterben. Um diesen Menschen die dringend nötige Hilfe zukommen zu lassen, hat sich das offizielle Hilfswerk der katholischen Kirche in England und Wales, CAFOD, mit dem Disasters Emergency Committee zusammengetan.

Linda Bordoni und Christine Seuss - Vatikanstadt

In Afghanistan stehen mehr als acht Millionen Menschen am Rande einer Hungersnot. In den nächsten drei Monaten laufen über eine Million afghanische Kinder unter fünf Jahren Gefahr, an Unterernährung oder Krankheiten zu sterben, da ihre Familien angesichts des wirtschaftlichen Zusammenbruchs des Landes und eines am Boden liegenden Gesundheitssystems nicht mehr in der Lage sind, Lebensmittel für sie zu kaufen. Angesichts dieser verzweifelten Lage haben humanitäre Organisationen einen noch nie dagewesenen Appell für das Land gestartet: „Es kostet nur 10 Pfund (etwa 11,75 Euro), ein unterernährtes Kind drei Wochen lang zu behandeln, und es würde nur 20 Pfund kosten, eine ganze Familie eine Woche lang zu ernähren.“

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Appell zur Hilfe

Zu den Hilfsorganisationen, die sich einem Aufruf des Disasters Emergency Committee angeschlossen haben, gehört auch CAFOD, die Katholische Agentur für Entwicklung in Übersee. Janet Symes, Leiterin der Region Asien und Naher Osten bei CAFOD, erklärt gegenüber Linda Bordoni von Vatican News, dass dieser Aufruf gerade jetzt dringend erfolgen muss, weil „dieses Land seit Jahrzehnten unter den Auswirkungen von Konflikten leidet“. Sie fügt hinzu: „Sie machen die schlimmste Dürre seit 27 Jahren durch, und die wirtschaftliche Lage hat sich so drastisch verschlechtert, dass über acht Millionen Menschen, darunter mehr als eine Million Kinder, vom Tod bedroht sind und die Hälfte der Bevölkerung des Landes von akutem Hunger betroffen ist.“ Insgesamt sind davon 22,8 Millionen Menschen betroffen.

Der Winter steht vor der Tür

Janet Symes weist darauf hin, dass der Winter in Afghanistan Einzug hält – die Temperaturen können in dieser Jahreszeit auf bis zu -12 Grad Celsius fallen. Es müsse also schnell gehandelt werden, bevor das eisige Wetter einsetzt, betont sie.

Doch die Menschen haben Mühe, Lebensmittel zu kaufen, ganz zu schweigen von Brennstoff, um sich warm zu halten. Afghanistan ist seit jeher auf Hilfe angewiesen, und die sich ständig verschlechternde politische Lage im Land hat dazu geführt, dass sich viele der internationalen Geber zurückgezogen haben. „Leider sind die Menschen, die am meisten leiden, wie so oft die Ärmsten, die Schwächsten, ältere Frauen, Menschen mit Behinderungen und Kinder. Sie alle brauchen unsere Hilfe wirklich dringend“, fügt die Expertin hinzu.

„Es gibt eigentlich genug Lebensmittel im Land, aber die Menschen können sie sich einfach nicht leisten“

Symes erklärt, dass im Moment tatsächlich Bargeld am dringendsten benötigt wird: „Die Menschen brauchen Geld. (...) Es gibt eigentlich genug Lebensmittel im Land, aber die Menschen können sie sich einfach nicht leisten.“

Auch Treibstoff sei an sich ausreichend vorhanden. „Wir wollen also Bargeld zur Verfügung stellen, damit sie Lebensmittel und Brennstoff kaufen können“, die beiden überlebenswichtigen Dinge, wenn der Winter naht. In einigen Fällen, so Symes weiter, werde auch Nahrungsmittelhilfe geleistet. „Diese gilt den Menschen, die aus irgendeinem Grund Schwierigkeiten beim Zugang zu Märkten oder Lebensmitteln haben.“

Doch was benötigen die Organisationen, um Hilfe zu leisten? Symes erläutert: „Wir bitten um Spenden, um die akute Hungerkrise im Land bekämpfen zu können. Wir suchen nach Lebensmitteln, damit die Menschen den Winter überleben können. Wir suchen Treibstoff, Lebensmittel, Decken... das sind die Dinge, um die die Menschen gebeten werden“.

Die Jahreszeit des Gebens

Symes fügt hinzu, dass es „besonders in dieser Jahreszeit, Advent und Weihnachten, an der Zeit ist, an die Menschen in der Welt zu denken, denen es nicht so gut geht wie uns“.

Für Christen, für eine katholische Organisation, sei es im Rahmen unseres Glaubens „absolut wichtig“, Menschen auf der ganzen Welt zu helfen, „unabhängig von ihrem Glauben“, betont Symes: „Das sind Menschen, die in verzweifelter Not sind. Ich denke, das passt ganz und gar zu unserem Glauben“.

Sie merkt an, dass CAFOD in der Lage ist, mit afghanischen Organisationen zusammenzuarbeiten, die wirklich verstehen, woher ihre Unterstützung kommt, „dass sie von Menschen kommt, die ihnen wirklich in der Zeit der Not helfen wollen“.

Symes erinnert auch daran, dass „Papst Franziskus gesagt hat, dass einhellige Besorgnis über die Lage in Afghanistan besteht, und dass er deutlich darauf hingewiesen hat, wie wichtig es ist, die Menschen in Afghanistan im Moment zu unterstützen“. 

Einfach spenden

Es sei sehr einfach, die Anstrengungen der Hilfswerke mit einer Spende zu unterstützen, erläutert die CAFOD-Regionalreferentin für Afghanistan. Dabei verweist sie auf die entsprechenden Links auf der CAFOD-Website. Man könne dort feststellen, dass sehr wenig benötigt wird, um vielen Menschen in Afghanistan zu helfen.

„Wenn man bedenkt, wie viel Geld wir im Moment für unsere eigenen Feiern ausgeben“, so Symes, „kann man schon mit einem sehr kleinen Betrag den Menschen in Afghanistan helfen“.

(vaticannews)

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16. Dezember 2021, 11:30