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Kinder spielen in einem Flüchtlingslager in Gaza Kinder spielen in einem Flüchtlingslager in Gaza 

Österreich: „Jugend Eine Welt“ fordert Stärkung der Kinderrechte

Zu einer konsequenteren Umsetzung der Kinderrechte mahnt die katholische Hilfsorganisation „Jugend eine Welt" in einer Aussendung am Dienstag. Die Pandemie habe Probleme in Sachen in Kinderrechte weiter verschärft, warnt „Jugend Eine Welt"-Geschäftsführer Reinhard Heiserer und fordert bessere Aufklärung auch für Kinder.

Anlässlich des bevorstehenden internationalen Tags der Kinderrechte (20. November) betonte „Jugend Eine Welt"-Geschäftsführer Reinhard Heiserer: „Die Rechte der Kinder zu stärken ist der entscheidende Schritt auf dem Weg in eine bessere Zukunft für benachteiligte junge Menschen weltweit."

Corona förderte Verletzung von Kinderrechten

Armut und mangelnde Bildung seien nach wie vor die Hauptfaktoren für die Verletzung von Kinderrechten, unterstrich Heiserer. „Corona hat für viele benachteiligte Familien eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt. Wer von Gelegenheitsarbeit lebte, hat diese meist verloren und viele Familien rutschen weiter in die Armut ab". Zwangsehen genauso wie Kinderarbeit würden deshalb wieder zunehmen. Ebenso seien Kinder aufgrund der Pandemie wieder häufiger von Gewalt betroffen.

„Durch die COVID-19-Pandemie hatten viele Kinder über lange Zeit hinweg keine Chance mehr, am Unterricht teilzunehmen.“

„Durch die COVID-19-Pandemie hatten viele Kinder über lange Zeit hinweg keine Chance mehr, am Unterricht teilzunehmen", erinnerte Heiserer. Dabei sei es wesentlich, „das Recht auf Bildung konkret in die Tat umzusetzen". Besonders in ärmeren Regionen bedeuteten geschlossene Schulen ein abruptes Ende des Lernens. Infrastruktur für „Distance-Learning" wie Internet oder Computer fehlten zumeist.

Auch in Indien blieben die Schulen monatelang geschlossen. „Mädchen aus armen Familien blieb schon davor oft eine gute Ausbildung verwehrt. Corona setzte für viele dann den Schlussstrich", so Heiserer. „Jugend eine Welt" vergebe deswegen Stipendien, um Kindern auch weiterhin den Schulbesuch zu ermöglichen – „selbst wenn Eltern aufgrund des Verlusts ihres Arbeitsplatzes oder nach Todesfällen in der Familie die anfallenden Gebühren nicht mehr aufbringen können".

Clubs für Kinderrechte

Ein weiterer wichtiger Faktor sei auch, die Kinder von Anfang an über ihre Rechte zu informieren. So haben Don Bosco-Partner in Südindien im Rahmen des Programmes „Child Rights Education and Action Movement" (CREAM) hunderte Kinderrechtsclubs gegründet, die von „Jugend Eine Welt" unterstützt werden. In diesen Clubs setzten sich Schüler und Schülerinnen selbst aktiv für ihre grundlegenden Rechte ein und kämpfen beispielsweise gegen Kinderheirat.

„Kinder und Jugendliche nicht nur zu informieren, sondern zu Botschaftern ihrer Rechte zu machen, zeigt Wirkung.“

„Kinder und Jugendliche nicht nur zu informieren, sondern zu Botschaftern ihrer Rechte zu machen, zeigt Wirkung", ist Heiserer überzeugt. Mittlerweile haben an die 28.000 junge Menschen über die Kinderrechts-Clubs der Salesianer Don Boscos mehr über ihre Rechte erfahren. „Sie tragen damit selbst entscheidend zu einem gesellschaftlichen Umdenken und einer kinderfreundlicheren Welt bei."

UN-Kinderrechtskonvention

Die UN-Kinderrechtskonvention, das Übereinkommen unter den UN-Mitgliedsstaaten über die Rechte des Kindes, wurde 1989 von der UN-Generalversammlung angenommen und trat 1990 in Kraft. In dem 20-seitigen Dokument wird Kindern unter anderem das Recht auf Staatszugehörigkeit, Gesundheit, Bildung und Freizeit zuerkannt. Mit Ausnahme der USA haben alle Staaten die Konvention ratifiziert.

(kap – gh)

 

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16. November 2021, 15:22