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Armenviertel in Haiti Armenviertel in Haiti 

Domrep: Kirche kritisiert Ausweisung haitianischer Schwangerer

Die katholische Kirche der Dominikanischen Republik kritisiert die gezielte Ausweisung schwangerer Frauen aus Haiti. Zuletzt waren immer mehr hochschwangere Haitianerinnen über die Grenze gekommen, um ihre Kinder in Sicherheit in dominikanischen Kliniken zu entbinden.

Es habe „etwas Schändliches“ für sein Land, wenn Dominikaner auf Kosten der Bedürfnisse des haitianischen Volkes profitierten, zitieren örtliche Medien Bischof Freddy Bretón von Santiago de Caballeros, Vorsitzender der dominikanischen Bischofskonferenz. Die persönliche Würde der haitianischen Frauen bei der Geburt müsse respektiert werden.

In der vergangenen Woche kursierten in dem Karibikstaat Videos und Berichte über Operationen der Migrationsbehörde, bei denen hochschwangere Haitianerinnen aus Gesundheitszentren geholt und angeblich in das Einwanderungsgefängnis in Haina gebracht wurden, um dann in ihr Heimatland abgeschoben zu werden.

Einreiseverbot für schwangere Haitianerinnen

Die Regierung der Dominikanischen Republik hatte Ende September ein Einreiseverbot für schwangere Haitianerinnen ab dem sechsten Monat verhängt. Laut dominikanischen Medien entfielen davor etwa 30 Prozent der Geburten in öffentlichen Kliniken des Landes auf haitianische Mütter. 

Haiti und die Dominikanische Republik teilen sich die Karibikinsel Hispaniola. Das Wohlstandsgefälle zwischen den beiden Nachbarländern ist groß: Während die Dominikanische Republik mit dem Tourismus einen gewissen Wohlstand erlangte, ist Haiti mit seinen rund elf Millionen Einwohnern das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Das Gesundheitswesen ist nach wiederholten Naturkatastrophen, wegen politischer Unfähigkeit, Korruption, Misswirtschaft und Bandenterror de facto gekippt.

(vatican news – gs)

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17. November 2021, 15:16