Suche

Rechts im Bild: Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven Rechts im Bild: Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven 

Schweden: Kirchenführer treffen Politiker

Weniger als ein Jahr vor den Parlamentswahlen im September 2022 hat der schwedische Christenrat am Montag eine Reihe von Gesprächen mit allen Parteivorsitzenden im Schwedischen Reichstag begonnen.

Dies wurde in einer Erklärung des Rates bekannt gegeben, in dem die wichtigsten christlichen Konfessionen des Landes vertreten sind und der Stockholmer Kardinal Anders Arborelius derzeit die Rolle des Vizepräsidenten innehat. An diesem Dienstag fanden die Gespräche mit Annie Lööf (Zentrumspartei) und Nooshi Dadgostar (Linke) statt.

Themen: Kirche, Umwelt, Pandemie und Soziales

Der Zeitplan sieht vor, dass die Treffen mit den Parteivorsitzenden innerhalb von zwei Wochen über die Bühne gehen sollen. Thematisiert werden dabei Fragen, die die Kirche betreffen. Aber auch die Klimakrise, die Covid19-Pandemie und weitere Probleme, die die Gesellschaft und insbesondere die Schwächsten betreffen, werden Gegenstand der Gespräche sein. Nach Ansicht der Kirchen werden „diese Themen nicht ausreichend priorisiert und die Ressourcen nicht in vollem Umfang mobilisiert", um auf diese Herausforderungen zu reagieren. Gleichzeitig weisen die Kirchen darauf hin, selbst Teil der Bewältigung dieser Krisen sein zu können. Jedoch würden „Kapazitäten und Potenziale, die die Kirchen haben und zur Verfügung stellen wollen, nicht voll ausgeschöpft".

Kirchen sehen sich während Pandemie benachteiligt

Außerdem will der Christenrat in den Gesprächen aufzeigen, dass die Kirche während der Pandemie von Seiten der Politik nicht genügend Wertschätzung erfahren hat. Dem Rat zufolge wurden die zur Bekämpfung der Pandemie auferlegten Beschränkungen „so gestaltet, dass die Möglichkeiten der Kirchen, ihre Aktivitäten auszuüben, stärker als in anderen Bereichen eingeschränkt sind". Man wolle daher mit den Politikern die zukünftige „Rolle der Religionsgemeinschaften und der Religion in der Gesellschaft" bereden.

Der „Schwedische Weg“

Schweden setzte im Kampf gegen Corona zuletzt auf weniger einschneidende Maßnahmen als anderswo in Europa, akzeptierte dabei aber auch höhere Infektionszahlen. Während der Coronakrise wurden keine Lockdowns verhängt, es gab nie eine allgemeine Pflicht zum Tragen des Mundnasenschutzes - und bei Restaurants kam es zu keinen Schließungen, sondern lediglich zeitweise zu verfrühten Sperrstunden. Der Zugang zum öffentlichen Leben ist in Schweden nach wie vor möglich, ohne einen sogenannten 3-G-Nachweis zu erbringen. Allerdings wurden im Laufe der Pandemie die Teilnehmerzahlen für Veranstaltungen begrenzt, wovon auch die Kirchen betroffen waren.

(sir - gh)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

05. Oktober 2021, 11:16