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Gottesdienst draußen in Kamerun Gottesdienst draußen in Kamerun 

Kamerun: Alarm über anhaltende Entführung katholischer Priester

Die katholische Organisation „Denis Hurley Peace Institute“ (Dhpi) hat ein dramatisches Bild des afrikanischen Landes gezeichnet. Die Einrichtung wird von der Südafrikanischen Bischofskonferenz (SACBC) unterstützt und setzt sich für Versöhnung und Frieden in ganz Afrika ein. In einem am Dienstag veröffentlichten Bericht äußerte sich das Institut besorgt über die steigende Zahl von Entführungen katholischer Priester in Kamerun.

In ihrer Mitteilung betonte die Organisation, dass dieses Klima großer Unsicherheit schwerwiegende Auswirkungen auf die katholische Kirche habe, die sich seit langem für die Förderung des nationalen Friedens einsetze. Kamerun werde seit Jahren durch den Konflikt zwischen französisch- und englischsprachigen Regionen im Südwesten und Nordwesten des Landes „gestört“.

Die Dhpi verweist insbesondere auf die jüngste Entführung von Pater Agbortoko Agbor, Generalvikar der Diözese Mamfe, der am 29. August entführt und am 1. September freigelassen wurde, sowie auf die Entführung von Pater Christopher Eboka, Leiter der Abteilung für soziale Kommunikation in derselben Diözese, der am 22. Mai entführt und zehn Tage später freigelassen wurde. Im November 2018 fielen vier Ordensmitglieder der Claretiner und der damalige Weihbischof von Bamenda, Michael Miabesue Bibi, in die Hände von Entführern, während 2019 der emeritierte Erzbischof von Bamenda, Cornelius Esua, und der Bischof von Kumbo, George Nkuo, entführt wurden.

Mehr als 3.000 Opfer

Das Institut weist weiter darauf hin, dass der englisch-französische Konflikt - der 2016 begann und in dessen Folge die englischsprachigen Regionen die Föderale Republik Ambazonien ausriefen – „mehr als 3.000 Opfer und etwa 500.000 Binnenvertriebene“ gefordert ahbe. Dramatische Daten, die jedoch zeigen würden, dass die Kirche „an vorderster Front mobilisiert wurde, um diejenigen aufzunehmen, die aufgrund der Gewalt zur Flucht gezwungen wurden“. „Der interne Konflikt in Kamerun“, so heißt es in der Dhpi-Mitteilung weiter, „hat nicht nur viele Menschenleben gekostet, sondern auch Armut, Vertreibung und Angst in den Gemeinden verursacht.“ Die Ineffizienz der überwiegend französischsprachigen Zentralgewalt angesichts der Probleme, mit denen die Bürger tagtäglich konfrontiert seien, habe dieses Gefühl der Ausgrenzung im englischsprachigen Teil des Landes, der sich von den Behörden herabgesetzt fühle, noch verstärkt, beklagt das Institut.

Schließlich veröffentlicht die Dhpi eine von Dabney Yerima, dem Vizepräsidenten der Föderalen Republik Ambazonien, unterzeichnete Botschaft, in der er die Entführung von Geistlichen verurteile und sie als „inakzeptabel“ bezeichnet: „Diejenigen, die Männer Gottes entführen“, heißt es in der Botschaft, „überschreiten eine gefährliche rote Linie, und alle gottesfürchtigen Kameruner müssen diese Taten bedingungslos verurteilen“. „Religiöse Einrichtungen sind in Kamerun unentbehrlich“, schließt Yerima, „und jeder Angriff auf ihre Mitglieder und Mitarbeiter ist ein Angriff auf das Ambazonia, das wir aufbauen wollen.“

(vatican news - mg)

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08. September 2021, 17:40