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Demonstrantinnen fordern vor dem Parlament in Santiago am Dienstag Straffreiheit bei Abtreibung Demonstrantinnen fordern vor dem Parlament in Santiago am Dienstag Straffreiheit bei Abtreibung 

Chile: Abtreibung soll straffrei werden

Die Abgeordnetenkammer hat den Weg für eine Gesetzesinitiative freigemacht, die Schwangerschaftsabbrüche bis zur 14. Woche straffrei stellen soll.

Die Entscheidung fiel am Dienstag mit 75 Ja-Stimmen gegenüber 68 Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen. Nach vierstündiger Debatte entschied das Parlament, das Vorhaben der Kommission für Frauen und Geschlechtergleichheit zu übertragen, die nun weiter über das Vorhaben diskutieren wird. Später wird noch der konservativ geprägte Senat über das Vorhaben abstimmen müssen.

Es habe keinen Sinn, Frauen zu kriminalisieren, die sich aus verschiedenen Gründen für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden würden, sagte die kommunistische Abgeordnete Karol Cariola. Die Kriminalisierung zwinge die Frauen zu illegalem Handeln; es sei nicht hinnehmbar, dass Frauen experimentieren müssten.

Bis vor wenigen Jahren galt striktes Abtreibungsverbot

Bis vor wenigen Jahren gab es in Chile noch ein striktes Abtreibungsverbot. Vor vier Jahren setzte die Regierung der damaligen Präsidentin und heutigen UNO-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet eine Gesetzesänderung durch, die Abtreibungen unter drei Voraussetzungen erlaubte: nach einer Vergewaltigung, bei Lebensgefahr für die Mutter sowie tödlichen Erkrankungen des Fötus.

(kna – sk)

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29. September 2021, 10:16