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Polen: Solidaritätstag mit Bevölkerung Afghanistans

Die Kirche in Polen ruft zu einem „Solidaritätstag mit der Bevölkerung Afghanistans“ auf. Am Sonntag, 5. September, soll in den Kirchen für das leidende Volk in Afghanistan gebetet und gespendet werden, teilte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki, am Freitag in Warschau mit.

Gadecki verwies sowohl auf dramatische Ereignisse im Zusammenhang mit dem Machtwechsel in Kabul als auch auf einen Aufruf von Papst Franziskus zu Gebeten, damit die Waffen schweigen und durch Dialog Lösungen gefunden werden. Die Kirchensammlung werde zur Unterstützung der langfristigen Arbeit der Caritas für Migranten und Flüchtlinge sowohl in Polen als auch in Süd- und Zentralasien verwendet, so Gadecki.

In Pakistan, dem Land, das die meisten Flüchtlinge aus Afghanistan aufgenommen habe, beginnt demnach in Zusammenarbeit mit der dortigen Caritas eine dreimonatige humanitäre Soforthilfe für etwa 1.500 Familien. In den katholischen Migranten- und Flüchtlingszentren in Polen werde ein Programm aufgelegt, das geistliche, psychologische, soziale, sprachliche, rechtliche und medizinische Hilfe biete. „Ich vertraue darauf, dass die Polen wieder einmal ihr gutes und edles Herz zeigen“, so der Erzbischof.

Politischer Streit um Flüchtlinge an der Grenze zu Belarus

Die katholische Kirche in Polen ergreift zudem im politischen Streit um Flüchtlinge an der Grenze zu Belarus Partei für die dort campierenden Afghanen. Kein Mensch dürfe das Instrument eines politischen Kampfes werden, Gastfreundschaft sei geboten, so Primas-Erzbischof Wojciech Polak bei einer Wallfahrtsmesse in Czestochowa (Tschenstochau). Die komplizierten Probleme von Migration müssten mit einer „Haltung von Gastfreundschaft, Respekt vor Neuankömmlingen und im Sinne des Gemeinwohls aller Polen“ gelöst werden.

Primas Polak rief die Politiker auf, in der „sich verschärfenden Migrationskrise“ die bestehenden Spaltungen und Abneigungen in der Gesellschaft nicht zu vertiefen. „Wir müssen heute die gesellschaftlichen Emotionen beruhigen und abkühlen“, so der Erzbischof von Gnesen (Gniezno). Das Leben jedes Menschen sei heilig, auch von jenen, die vor Hunger und Krieg flüchteten.

Polnische Grenzschutzbeamte und Soldaten unterbanden am Donnerstag die Übergabe von Lebensmitteln und Wasser durch einen katholischen Priester und einen evangelisch-reformierten Pfarrer an die Afghanen. Der nationalkonservative Regierungschef Mateusz Morawiecki wirft dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, „eine große Migrantenkrise in ganz Europa“ auslösen zu wollen. Er versuche, Afghanen und Iraker über die Grüne Grenze nach Polen zu drängen, und benutze sie als Schachfiguren seiner Außenpolitik.

(kap – mg)

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28. August 2021, 11:11