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Erzbischof Henryk Hoser ist tot Erzbischof Henryk Hoser ist tot 

Polen: Erzbischof Henryk Hoser verstorben

Der polnische Erzbischof Henryk Hoser, der seit 2018 apostolischer Visitator der Pfarrei Medjugorje war, ist tot. Er starb an diesem Freitag im Krankenhaus des Innenministeriums in Warschau im Alter von 78 Jahren, teilte die polnische Bischofskonferenz mit.

Hoser litt an Covid-19, befand sich aber auf dem Weg der Besserung, ehe er sich eine Infektion zuzog, die ihn schließlich das Leben kostete. Die Beerdigung findet am Freitag, dem 20. August, in der Kathedrale von Warschau-Praga statt.

In Medjugorje mit einer pastoralen Aufgabe

Papst Franziskus hatte ihn mit der Aufgabe betraut, die Pfarrgemeinde des Marienwallfahrtsortes in Bosnien-Herzegowina und die vielen Pilger dort „stabil und kontinuierlich" zu begleiten. Der polnische Erzbischof hatte somit einen pastoralen Auftrag, der die Frage nach der Echtheit der Marienerscheinungen nicht berührte.

Arzt und Missionar in Ruanda

Henryk Hoser wurde am 27. November 1942 in Warschau geboren, studierte Medizin und trat 1969 in die Kongregation der Pallottiner ein. Nach seiner Priesterweihe 1974 ging er als Missionar nach Ruanda, wo er 21 Jahre lang tätig war, bis 1995; die dramatischen Ereignisse des Völkermords dort ereigneten sich von April bis Juni 1994. Hoser hielt sich in diesen Monaten nicht in Ruanda auf. In späteren Interviews erinnerte er an das Engagement der katholischen Kirche für die Versöhnung und gegen die Gewalt im Land. Bei dem Völkermord starben Hunderttausende von Laien, sowohl Hutu wie Tutsi,  wie auch vier Bischöfe, 150 Priester - etwa ein Viertel des örtlichen Klerus - und 140 Ordensschwestern, so Hoser.   

In Kigali hatte der Pallottinerpater lange vor dem Völkermord ein sozialmedizinisches Zentrum gegründet, das er 17 Jahre lang leitete, und ein Zentrum für Familienbegleitung (Action Familiale). Einige Jahre war er Sekretär der bischöflichen Gesundheitskommission Ruandas, dann auch der bischöflichen Familienkommission, sowie Präsident der Vereinigung der assoziierten medizinischen Zentren in Kigali (BUFMAR), wo er für ein epidemiologisches AIDS-Überwachungszentrum und ein Programm zur psycho-medizinischen und sozialen Betreuung der Kranken verantwortlich war.

Die Mission in Europa

Von 1996 bis 2003 wirkte Hoser als Regionaloberer der Pallottiner und Mitglied des Missionsrates der Konferenz der höheren Oberen in Frankreich, ehe er 2004 nach Brüssel wechselte, wo er Rektor des Missionsprokuratoriums seiner Kongregation wurde und sich in der Seelsorge bei EU-Institutionen engagierte.

2005 ernannte Papst Johannes Paul II. seinen Landsmann zum stellvertretenden Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und zum Präsidenten der Päpstlichen Missionswerke mit der Würde eines Erzbischofs. Papst Benedikt XVI. berief Henryk Hoser 2008 zum Bischof von Warschau-Praga.

Medjugorje
Medjugorje

Im Februar 2017 schickte Papst Franziskus den polnischen Erzbischof als Sondergesandten des Heiligen Stuhls nach Medjugorje, im Jahr darauf - als Diözesanbischof war Hoser da bereits emeritiert - zum apostolischen Visitator mit besonderen Aufgaben für die Pfarrei Medjugorje. Erzbischof Hoser verstarb 40 Jahre nach dem Beginn der angeblichen Marienerscheinungen in Medjugorje, deren Echtheit der Heilige Stuhl noch prüft, während der Wallfahrtsort Jahr für Jahr mehr Pilger und Suchende anzieht.

(vatican news)

 

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14. August 2021, 09:41