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Archivbild: Proteste in Myanmar vom vergangenen Februar Archivbild: Proteste in Myanmar vom vergangenen Februar 

Myanmar: „Macht kommt vom Dienen, nicht vom Aufzwingen“

Kardinal Charles Bo aus Myanmar hat der Militärjunta im Land indirekt die Legitimität abgesprochen. Wirkliche Macht, wie sie Papst Franziskus oft beschreibe, „kommt vom Dienen, nicht vom Aufzwingen auf Unschuldige“, sagte der Erzbischof von Yangon in seiner Sonntagspredigt.

„Jede Regierung, die ihre Legitimität nicht aus dem Dienst am Volk bezieht, hat ihre Legitimität nicht von Gott erhalten. Die ganze Veranstaltung ist dann ein Götzendienst, der von der Bibel verdammt wird“, ergänzte Bo. Direkt nannte er die Junta nicht.

Seit dem Militärputsch vom 1. Februar gegen die demokratisch gewählte Regierung von Staatsrätin Aung San Suu Kyi wird Myanmar von einer Junta regiert. Gegen den seither anhaltenden Widerstand gegen den Staatsstreich gehen die Generäle gewaltsam vor. Bisher wurden nach Angaben der Gefangenenhilfsorganisation Assistance Association for Political Prisoners - Burma (AAPPB) mehr als 1.000 friedliche Demonstranten, darunter auch Kinder, von Polizei und Armee erschossen. Mehr als 5.700 Menschen wurden verhaftet und angeklagt, gegen weitere 1.984 Regimegegner wurden Haftbefehle erlassen.

In den überwiegend christlichen Teilstaaten Chin, Kayah, Kachin sowie in Teilen des mehrheitlich buddhistischen Shan führt das Militär einen Bürgerkrieg gegen die ethnischen Minderheiten. Mehr als 200.000 Menschen sind in diesen Regionen vor den Kämpfen geflohen und leben unter schwierigsten humanitären Bedingungen in Lagern.

(kna/kap – mg)

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22. August 2021, 13:34