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Der Niederschlagung friedlicher Demonstrationen fallen in Myanmar unzählige Menschen zum Opfer Der Niederschlagung friedlicher Demonstrationen fallen in Myanmar unzählige Menschen zum Opfer 

Eskalation in Myanmar: Weltweit Entrüstung über Militärgewalt

Kirchenvertreter, Politiker und Menschenrechtsorganisationen zeigen sich weltweit tief besorgt über die Eskalation der Gewalt in Myanmar und verurteilen das harte Vorgehen der Armee gegen friedliche Demonstranten.

Der Erzbischof von Tokio, Monsignore Isao Kikuchi, schloss sich in einem Brief den Solidaritätsbekundungen anderer asiatischer Kirchenvertreter gegenüber der Kirche und der Bevölkerung von Myanmar an. In einem Schreiben an die Bischofskonferenz und Kardinal Charles Bo von Rangun drückt Erzbischof Kikuchi seine tiefe Sorge über die aktuelle Lage und deren Folgen für die Lokalbevölkerung aus. „Mit dem Heiligen Vater beten wir, dass die Verantwortlichen mit dem aufrichtigen Wunsch arbeiten, dem Gemeinwohl und den grundlegenden Menschen- und Bürgerrechten zu dienen, um Gerechtigkeit und nationale Stabilität für ein harmonisches, demokratisches und friedliches Zusammenleben zu fördern“, heißt es in dem Schreiben des japanischen Geistlichen weiter, der eine Rede des Ständigen Beobachters des Heiligen Stuhls bei der UNO in Genf, Erzbischof Ivan Jurkovic, aufgreift.

Zuvor hatten zwölf Kardinäle der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen (FABC) einen offenen Brief verfasst, in dem sie ihre volle Unterstützung für das Engagement der Kirche von Myanmar für eine friedliche Lösung des Konflikts und gegen militärische Gewalt gegen unschuldige Zivilisten ausdrücken.

Brutale Niederschlagung von Demos 

Mit scharfen Worten verurteilte der Myanmar-Experte von Human Rights Watch (HRW), Phil Robertson, in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung die Gewalt vom Vortag. „Das mörderische Militär von Myanmar“ habe sein wahres Gesicht gezeigt, als es am Samstag Protestierende „niedermähte und mehr als 114 ermordete“, so der Menschenrechtsvertreter.

In 44 Städten schlug die Armee offenbar mit äußerster Brutalität Proteste gegen den Putsch vom 1. Februar und die Militärjunta nieder - unter anderem durch den Einsatz von Handgranaten. Drei Menschen starben Berichten zufolge bei einem Angriff der Luftwaffe auf ein Dorf der ethnischen Minderheit der Karen. In Mandalay, der zweitgrößten Stadt des südostasiatischen Landes, wurde laut dem Nachrichtenportal „Myanmar Now“ ein Mann von Soldaten angeschossen und anschließend bei lebendigem Leib verbrannt. Das Nachrichtenportal „Irrawaddy“ berichtete, die Armee habe in einer Ortschaft in der Nähe von Mandalay 40 Häuser angezündet und die Bewohner daran gehindert, die Flammen zu löschen.

Juntachef General Min Aung Hlaing sagte unterdessen bei einer Militärparade am Samstag zum jährlichen Tag der bewaffneten Streitkräfte am 27. März in der Hauptstadt Naypyidaw, das Militär schütze das Volk und strebe die Demokratie an.

UNO-Vertreter: „Tag der Schande“.

Die Bundesregierung nannte die Bilder und Nachrichten aus Myanmar „zutiefst schockierend“. Das Militär habe friedliche Demonstranten und sogar Kinder getötet, erklärte Außenminister Heiko Maas (SPD). „Wir werden weiter mit unseren internationalen Partnern entschieden dafür eintreten, dass diese sinnlose Gewalt, die mit jedem Tag nur weiter ausufert, endet und Myanmar auf den Weg der Demokratie zurückkehren kann.“

Auch die Armeechefs unter anderem von Deutschland, den USA, Australien und Südkorea, forderten in einer Erklärung ein Ende des gewaltsamen Vorgehens der Armee. Der UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte in Myanmar, Tom Andrews, verurteilte das Massaker an den Demonstranten und sprach von einem „Tag der Schande“.

Der als Dr. Sasa bekannte Christ, der im Namen der von gewählten Parlamentsabgeordneten gebildeten Untergrundregierung Myanmar bei den Vereinten Nationen vertritt, twitterte am Sonntag, der Einsatz von Kriegswaffen werde die Proteste nicht beenden. Die „Waffe des friedlichen Protests steht inmitten ihrer Gewalttaten aufrecht und stolz und sie ist der Grund, dass wir noch immer Hoffnung für die Zukunft Myanmars haben“, so Dr. Sasa.


(vatican news/kna – pr)
 

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28. März 2021, 15:40