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Präsidentschaftskandidat Mohamed Bazoum verlässt das Wahllokal am 27. Dezember 2020 - im Falle eines Sieges erwarten ihn viele Herausforderungen Präsidentschaftskandidat Mohamed Bazoum verlässt das Wahllokal am 27. Dezember 2020 - im Falle eines Sieges erwarten ihn viele Herausforderungen 

Niger: Terrorattacken fordern über 70 Todesopfer

Mindestens 70 Zivilisten sind am Samstag Opfer von Terrorangriffen in Niger geworden. Terroristen hatten zwei Dörfer im Nordwesten des Landes nahe bei der malischen Grenze attackiert, wie ein Regierungsbeamter bestätigte. Erst am vergangenen Sonntag hatten in Niger die Wahlen für einen neuen Präsidenten stattgefunden.

Die Vorfälle ereigneten sich den Angaben von Innenminister Alkache Alhada in den Dörfern Tchombangou und Zaroumdareye; neben den Todesopfern gebe es auch rund 20 Verletzte. Soldaten seien in die Gegend entsendet worden, so der Minister.

Die Sicherheitslage in Niger, das sich in der afrikanischen Sahel-Zone befindet, ist komplex, ebenso wie die humanitäre Situation. UN-Angaben zufolge hat das Land etwa 230.000 Flüchtlinge und 250.000 intern Vertriebene zu versorgen. Insbesondere die terrorgruppe Boko Haram terrorisiert die Bevölkerung seit Jahren. Allein im letzten Monat töteten Anhänger der Gruppierung mindestens 27 Menschen in der Region Diffa.

Anschläge kurz nach Bekanntgabe der ersten Wahlergebnisse 

Erst am vergangenen Wochenende waren die Bewohner Nigers an die Urnen gerufen, um einen neuen Präsidenten zu wählen. Wie an diesem Samstag bekannt gegeben wurde, hatte Mohamed Bazoum, der in der aktuellen Regierung bereits als Außen- und Innennminister gedient hatte und als rechte Hand des scheidenden Präsidenten galt, die erste Runde der Wahlen für sich entschieden. Allerdings konnte er laut Angaben der Wahlkommission von diesem Samstag nur 39,33 der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen, für einen endgültigen Sieg wären mehr als 50 Prozent der Stimmen nötig gewesen. Er wird nun im Februar gegen den Zweitplatzierten ehemaligen Präsidenten der Opposition, Mahamane Ousmane, antreten, der 16,9 Prozent der Stimmen erhalten hat.

Nachdem der scheidende Präsident Mahamadou Issoufou zwei Mandate von jeweils fünf Jahren absolviert hat, hat die Regierungspartei Bazoum als Präsidentschaftskandidaten nominiert, der nun als Favorit ins Rennen geht. Es handelt sich um die erste friedliche, demokratisch bestimmte Transition zwischen zwei Präsidenten in dem konfliktgeplagten Land. Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen bestanden große Bedenken, ob die Sicherheit der Wähler gewährleistet werden könne.

(reuters/afp/ansa - cs)

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03. Januar 2021, 11:57