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In den USA machen die Bischöfe gegen geplante Hinrichtungen mobil In den USA machen die Bischöfe gegen geplante Hinrichtungen mobil 

Bischöfe und Religiöse Führer USA: Vereint gegen die Todesstrafe

In den USA machen die Bischöfe und mehr als eintausend religiöse Führer gemeinsame Front. In einer Erklärung fordern sie US-Präsident Donald Trump und Generalstaatsanwalt William Barr auf, die vier Hinrichtungen auf Bundesebene zu stoppen, die für Juli und August geplant sind.

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

„Als religiöse Führer unterschiedlicher Traditionen fordern wir Präsident Trump und Generalstaatsanwalt Barr auf, die geplanten Hinrichtungen auf Bundesebene zu stoppen,“ heißt es in der gemeinsamen Erklärung, die vom Catholic Mobilizing Network herausgegeben und von den US-amerikanischen Bischöfen und mehr als tausend religiösen Führern des Landes unterzeichnet wurde. Während man mit der Covid-19-Pandemie, der Wirtschaftskrise und dem systemischen Rassismus zu kämpfen habe, solle der Fokus im Strafrechtssystem auf dem Schutz und der Erhaltung von Leben liegen, und nicht auf Hinrichtungen, so die Unterzeichner. Sie hoffen, die vier für Juli und August im Bundesgefängnis von Terre Haute, Indiana, geplanten Hinrichtungen – die ersten seit 17 Jahren – noch stoppen zu können.

„Eine gerechte und notwendige Bestrafung darf die Dimension der Hoffnung und das Ziel der Rehabilitation niemals ausschließen“

„Die Kirche glaubt, dass eine gerechte und notwendige Bestrafung niemals die Dimension der Hoffnung und das Ziel der Rehabilitation ausschließen darf,“ gab Bischof Richard Pates, Apostolischer Administrator der Diözese Joliet in Illinois, zu bedenken. Hinrichtungen würden nichts anderes tun, als ein zutiefst fehlerhaftes System zu fördern, das im Widerspruch zum Aufruf des Evangeliums steht, die Würde jedes menschlichen Lebens zu achten.

Auch Carlos Malave, stellvertretender Leiter des Referats für ökumenische Beziehungen der Presbyterian Church, spricht sich vehement gegen die Todesstrafe aus. Es breche ihm das Herz, „zu sehen, wie unser Land wieder dazu übergeht, seine Bürger zu töten.“ Die Wiederaufnahme von Hinrichtungen während einer Pandemie sollte das Letzte sein, was man sich in einer solchen Situation wünscht.

Dem Appell der Bischöfe und religiösen Führer haben sich auch Tausende von Katholiken, mehr als 175 Familien von Mordopfern, 150 Richter, Staatsanwälte, Justizvollzugsbeamte und Mitarbeiter im Strafvollzug angeschlossen. Sie alle sprechen sich gegen eine Wiederaufnahme von Hinrichtungen auf Bundesebene aus.

Hinrichtungstermine trotz ernster Bedenken festgesetzt...

Die Regierung hat die Hinrichtungen von Daniel Lee, Wesley Purkey und Dustin Honken in rascher Folge auf den 13., 15. und 17. Juli, und die Hinrichtung von Keith Nelson auf den 28. August angesetzt. Und das, obwohl in diesen Fällen ernste Bedenken geäußert wurden: darunter nicht nur die Ablehnung der Todesstrafe seitens der Familien der Opfer, verminderte geistige Zurechnungsfähigkeit, mildernde Umstände und Fragen der Religionsfreiheit, sondern auch die ernsten Risiken, die Hinrichtungen während der Covid-19-Pandemie mit sich bringen.

(vaticannews - skr)

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09. Juli 2020, 13:26